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Zeitmessung
Der Mondkalender aus Hawaii

Der traditionelle hawaiianische Kalender orientiert sich am Lauf des Mondes und teilt den Monat in nur drei Wochen mit jeweils zehn Tagen ein. Am 11. Februar endet Ho'onui – die erste Woche. Dieser Begriff bedeutet so viel wie „wird größer“.

Von Dirk Lorenzen |
Der Mond beim Untergang in der Atacama-Wüste.
Der Mond – hier beim Untergang in der Atacama-Wüste – fasziniert die Menschen überall auf der Welt (ESO/Gerhard Hüdepohl)
Ein neuer Monat beginnt mit dem Tag Hilo, der dünne Faden. Das ist eine sehr passende Bezeichnung für die hauchdünne Sichel unmittelbar nach Neumond. 'Ole Kulua' ist der Name für den siebten Tag der Woche mit zunehmendem Halbmond.
Morgen fängt Poepoe an – rund –, das zweite Zehntagesintervall. Es umfasst die Zeit vor und nach Vollmond.

Drei Tage Vollmond

Im Hawaiianischen Kalender gelten drei Tage als Vollmond: Akua, was Gott bedeutet, ist der erste Tag. Hoku ist der zweite, an dem nach unserem Verständnis Vollmond ist.
Steht der Mond dann bei Sonnenaufgang noch am Himmel, so ist es Hoku ili, der gestrandete Mond. Hoku palemo, der versunkene Mond, geht bereits vor Sonnenaufgang unter.
Mit Mahealani geht die volle Periode zu Ende. Darin steckt das Wort für dunstig.
Drei Tage Vollmond entsprechen dem optischen Eindruck. Denn tatsächlich kann kaum jemand mit bloßem Auge am Tag vor oder nach Vollmond entscheiden, ob die Scheibe voll beleuchtet ist oder nicht.
Am vorletzten Tag des Hawaiianischen Monats steht mit Mauli, dem Geist oder letzten Atem, wieder eine hauchdünne Sichel am Himmel. Muku, abgeschnitten, ist der Tag des Neumonds.
Kommende Woche erleben wir von Dienstag bis Donnerstag Vollmond. Weil der Mond bei Sonnenaufgang noch tief am Westhimmel steht, ist Mittwoch Hoku ili, der gestrandete Mond.

Der Mondkalender aus Hawaii
Die Bahn des Mondes um die Erde