Denn Mars erreicht morgen seine Oppositionsstellung – er steht dann an unserem Himmel der Sonne genau gegenüber. Der Planet zeigt sich jetzt so gut wie seit zwei Jahren nicht mehr. Auch wenn der helle Vollmond viele Gestirne überstrahlt, so bleibt doch Mars ein auffallender Lichtpunkt etwas unterhalb von ihm. Der Ringplanet Saturn etwas links der beiden und der Stern Antares im Skorpion sind heute Nacht nur schmückendes Beiwerk.
Mars ist der äußere Nachbar der Erde. Daher blicken wir manchmal aus etwas schrägem Winkel auf die von der Sonne beleuchtete Planetenkugel. Aus unserer Perspektive erscheint Mars im Extremfall nur zu 85 Prozent beleuchtet. Bei den Planeten weiter draußen, also Jupiter, Saturn und Co. nimmt dieser perspektivische Effekt deutlich ab. Sie erscheinen fast immer nahezu voll beleuchtet. Beim Mars dagegen liegen bis zu 15 Prozent der uns zugewandten Halbkugel im Schatten.
Mars zeigt also auch Phasen, allerdings ist er nie nur halb beleuchtet oder gar eine Sichel. Der rote Planet ist immer ein dicker zunehmender oder abnehmender Mond – jetzt um die Opposition herum erscheint er natürlich voll, weil wir genau mit den Sonnenstrahlen auf die Marskugel blicken. Die heutige Nacht ist in das silberne Mondlicht und den rötlichen Schein des Planeten getaucht. Am Himmel steht der Vollmond etwas oberhalb vom voll beleuchteten Mars.