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Der schnellste Komet
64-mal Komet Encke

Heute zieht der Enckesche Komet wieder einmal durch den sonnennächsten Punkt seiner Bahn. Er kommt dabei der Sonne etwa so nah wie der innerste Planet Merkur.

Von Dirk Lorenzen | 10.03.2017
    Komet Encke, ein häufiger Gast am Himmel
    Komet Encke, ein häufiger Gast am Himmel (NASA)
    Tatsächlich steht er von der Erde aus gesehen im Moment dicht neben Merkur. Doch das Treffen spielt sich zu nah an der Sonne ab und ist daher nur mit Satelliten zu beobachten, etwa mit dem Koronographen auf dem Sonnensatelliten SOHO.
    Komet Encke ist eine Art himmlischer Dauerbrenner. Er braucht nur etwa drei Jahre und drei Monate, um einmal um die Sonne zu ziehen. Etwa alle dreißig Jahre kommt er dabei der Erde recht nah und ist dann meist leicht zu beobachten.
    Der französische Astronom Pierre Méchain hat diesen Kometen 1786 erstmals bemerkt. Neun Jahre später hat die aus Hannover stammende Caroline Herschel ihn gesehen, später verfolgte ihn Jean-Louis Pons bei zwei Erscheinungen.
    Komet Encke, gemeinsam mit Erde, Merkur und Komet ISON - beobachtet vom Sonnensatelliten STEREO
    Komet Encke, gemeinsam mit Erde, Merkur und Komet ISON - beobachtet vom Sonnensatelliten STEREO (NASA)
    Doch erst Johann Franz Encke erkannte 1819, dass die vier Kometenerscheinungen auf dasselbe Objekt zurückgingen. Er sagte die Wiederkehr für 1822 voraus - und lag damit genau richtig.
    Die Astronomen haben den Kometen, dessen Durchmesser auf knapp fünf Kilometer geschätzt wird, daraufhin nach seinem Berechner benannt - und nicht nach seinem Entdecker. Encke war nach dem berühmten Halleyschen Kometen erst der zweite, dessen Umlaufbahn sich hatte bestimmen lassen.
    Mit der kurzen Umlaufzeit ist er noch heute der schnellste einigermaßen helle Komet. In diesem Jahr absolviert Komet Encke seine 63. beobachtete Wiederkehr seit der Entdeckung. Das ist einsamer Rekord.