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Der Strom der Geminiden
Sternschnuppen verblassen im Mondlicht

In den kommenden Nächten treffen wieder viele kleine Steinchen aus den Weiten des Sonnensystems in die Atmosphäre. Am Firmament flammen diese Partikel als Meteore oder Sternschnuppen auf.

Von Dirk Lorenzen | 10.12.2016
    Montag Abend steht der Vollmond im Sternbild Stier, nicht weit von den Zwillingen
    Montag Abend steht der Vollmond im Sternbild Stier, nicht weit von den Zwillingen (Stellarium)
    Da die Leuchtspuren aus dem Sternbild Zwillinge zu kommen scheinen, sprechen Astronomen von den Geminiden. Die aufleuchtenden Steinchen stammen vom Asteroiden Phaeton, der vermutlich ein erloschener Komet ist.
    Dieser Sternschnuppenstrom ist geradezu perfekt: Im Maximum zeigen sich oft mehr als hundert Geminiden pro Stunde. Etliche davon sind ausgesprochen hell - und mit einer Geschwindigkeit von 125 000 Kilometern pro Stunde sind diese Meteore recht langsam, nur etwa halb so schnell wie die Leoniden im November.
    Anders als die meisten Sternschnuppenströme sind die Geminiden die ganze Nacht hindurch zu sehen, auch schon am frühen Abend. Die beste Beobachtungszeit liegt in den Stunden um Mitternacht, wenn die Zwillinge hoch im Süden stehen.
    Eine besonders helle Sternschnuppe über der Teleskopanlage ALMA in Chile
    Eine besonders helle Sternschnuppe über der Teleskopanlage ALMA in Chile (ESO/C.Malin)
    Ein überwältigendes Sternschnuppenfeuerwerk wird es in diesem Jahr dennoch nicht werden: Denn genau in der Maximumsnacht von Dienstag auf Mittwoch ist Vollmond. Der helle Erdtrabant steht nur ein wenig rechts unterhalb der Zwillinge und wird daher die meisten Meteore überstrahlen.
    Mit etwas Glück lässt sich jedoch auch in den hellen Mondnächten die eine oder andere auffällige Sternschnuppe erwischen, insbesondere in den Nächten von Montag bis Donnerstag.
    In den kommenden beiden Jahren ist die Mondphase zu den Geminiden dann deutlich günstiger - und der reichste Meteorstrom des Jahres wird wieder seine volle Pracht entfalten.