Der Tag
Der herzliche Horst?

Warum setzt sich Horst Seehofer plötzlich für die Aufnahme von Flüchtlingen ein, die aus Seenot gerettet wurden? Und warum tut sich die katholische Kirche so schwer mit dem Thema Gleichberechtigung?

Von Ann-Kathrin Büüsker |
Auf dem Mittelmeer ist das Rettungsboot "Sea-Watch 3" zu sehen.
Eine "Koalition der Willigen" in Europa nimmt künftig Flüchtlinge auf, die von privaten Seenotrettern im Mittelmeer gerettet wurden (Picture Alliance / dpa / ROPI / SeaWatch)
Eine Koalition der Willigen einiger weniger europäischen Staaten hat Horst Seehofer mit geschmiedet. Diese wollen künftig Flüchtlinge aufnehmen, die aus Seenot im Mittelmeer vor Italien gerettet wurden. Auf diese Weise soll es für private Seenotrettungsschiffe möglich werden, ohne weitere Verzögerungen in italienische Häfen einzulaufen. Noch stehen keine konkreten Quoten, Seehofer hatte anfangs davon gesprochen, dass Deutschland 25% der Geretteten übernehmen könnte. Gudula Geuther erklärt die Einzelheiten der Regelung und erläutert auch, warum Horst Seehofer plötzlich dazu bereit ist.
Die Reformfähigkeit und -willigkeit der katholischen Kirche
Die katholische Kirche in Deutschland will den sogenannten synodalen Weg gehen, das heißt einen Gesprächsprozess einleiten, an dem auch Laien beteiligt werden, bei dem es um die Zukunft der Kirche gehen soll. Über Kernthemen wie Zölibat und Gleichberechtigung soll zumindest gemeinsam diskutiert werden. Christiane Florin, im Deutschlandfunk unter anderem zuständig für die Religionssendungen, erläutert, wie das Ganze funktionieren soll und wo die Probleme liegen: Unter anderem in der grundsätzlich klerikalen Struktur, an der sich ja nichts ändern kann und soll, voraussgesetzt die Kirche will sich erhalten, wie sie ist. Wir sprechen darüber, warum trotzdem viele Gläubige ihrem Wunsch nach Veränderung Luft machen und wieder und wieder in diese Auseinandersetzung gehen.
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