Der Tag
Im Fadenkreuz der Hetzer

Mitten im Wahlkampfendspurt haben gleich mehrere Thüringer Spitzen-Politiker Droh-Mails erhalten, unterschrieben mit "Heil Hitler". Wie groß ist die Gefahr? Und: Facebook hat ein Netzwerk aufgedeckt, dass mit Tarnkonten und Fake News versucht, Wählerinnen zu manipulieren: Tropfen auf den heißen Stein?

Von Sarah Zerback |
Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz soll Hetze und gefälschte Meldungen (Fake News) in sozialen Netzwerken unterbinden.
Hass und Hetze - digital und analog (imago / Christian Ohde)
Eigentlich müssen Thüringens Spitzenpolitiker grade Händeschütteln, Babys küssen und was man sonst so macht, wenige Tage vor den Landtagswahlen. Da dürften viele jetzt aber ein ganz mulmiges Gefühl haben, nach den massiven Drohungen, die gleich mehrere Wahlkämpfer bekommen haben. Unser Landeskorrespondent Henry Bernhard über die Suche nach Hintergründen, Hintermännern und einem Weg, mit der Angst umzugehen.
Wenn es darum geht, wie Social Media Plattformen mit Hetze, Falschmeldungen und Manipulationen umgehen, steht Facebook ganz schön unter Druck. Jetzt hat das Netzwerk nach eigenen Angaben geliefert und gleich mehrere verdeckte Netzwerke aufgedeckt, die Wählerinnen und Wähler beeinflussen sollten. Mit Botschaften, die sich an Minderheiten richten oder mit denen versucht wird, gesellschaftliche Spannungen zu verschärfen, erklärt Philip Banse, Netzpolitikexperte beim Deutschlandfunk und Co-Host des Podcasts "Lage der Nation". Seine Einschätzung: Da müssen nicht nur Betreiber und Politiker ran, sondern die Gesellschaft als Ganze.
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