Der Tag
Italien: Leben im Ausnahmezustand

Drakonische Einschränkungen der Regierung in der Coronakrise diktieren inzwischen den Alltag in ganz Italien. Warum das Leben mit den strengen Regeln gerade nicht einfacher wird. Und: Die Katze ist aus dem Sack: Mit seiner Verfassungsreform zielt Russlands Präsident Putin vor allem auf den Erhalt seiner Macht nach 2024.

Von Jasper Barenberg | 10.03.2020
Ein Passagier am Bahnhof in Mailand mit Rollkoffer und Mundschutz.
Am Mailänder Bahnhof fahren zwar noch Züge, die Bewegungsfreiheit ist aber stark eingeschränkt (AFP/Miguel MEDINA)
Alle Hände voll zu tun hat Joachim Bernauer als Leiter des Goethe-Instituts in Rom, der auch für die anderen Einrichtungen im Land Verantwortung trägt. Die Dekrete der Regierung zur Coronakrise muss er immer neu interpretieren und an die Situation der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anpassen. Nicht als übersichtlicher sondern als unübersichtlicher beschreibt Bernauer den Alltag mit seinen drastischen Einschränkungen. Die empiehlt er mit Blick auf Deutschland dennoch eher früher als später.
Als faustdicke Überraschung schildert unsere frühere Moskau-Korrespondentin Gesine Dornblüth den unerwarteten Auftritt von Russlands Präsident Putin heute in der Staatsduma. Die Debatte über seine Verfassungsreform nutzte Putin um klar zu machen: Die Veränderungen zielen vor allem darauf, ihm nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit im Jahr 2024 die Möglichkeit zu eröffnen, für weitere 12 Jahre Präsident zu bleiben.