Donnerstag, 25. April 2024

Der Tag
Vergessene KZ-Opfer: Die "Asozialen"

Der Bundesrat berät über eine Gruppe von KZ-Häftlingen im Dritten Reich, die nur selten erwähnt werden: Die so genannten "Asozialen" und "Berufsverbrecher". Außerdem ein Blick in die Zukunft: Das Jahresgutachten der fünf Wirtschaftsweisen.

Von Tobias Armbrüster | 06.11.2019
Gefangene im Konzentrationslager Sachsenhausen im Dezember 1939
Häftlinge im KZ Sachsenhausen im Dezember 1939 - unter den Gefangenen waren auch so genannte "Asoziale" und "Berufsverbrecher" (imago stock&people)
Unter den vielen Gruppen von KZ-Häftlingen bildeten die so genannten "Asozialen" und "Berufsverbrecher" eine Ausnahme. Sie waren weder rassistisch noch politisch verfolgt, sondern passten einfach nicht ins Welt- und Gesellschaftsbild der Nazis. Obdachlose waren darunter, oder Schwer-Kriminelle. Auch sie kamen in den Lagern massenweise zu Tode. Aber nach dem Krieg wurde über diese Gruppen viel zu lange geschwiegen, sagt die Historikerin Julia Hörath. Das liegt natürlich vor allem daran, dass diese Opfer nur wenige Fürsprecher hatten. Inzwischen mehren sich aber die Stimmen im Bundestag, die fordern, dass auch die "Asozialen" und "Berufsverbrecher" als NS-Verfolgte anerkannt werden sollen. Zu den Expertinnen, die im Parlament angehört werden, zählt auch Hörath. Sie war vor ihrem Auftritt vor den Abgeordneten leicht optimistisch.
Geteilte Meinung auf 375 Seiten
Keine Rezession, sondern ein schwaches Wachstum. Das Jahresgutachten der fünf Wirtschaftsweisen gibt sich weit weniger dramatisch als viele andere Untersuchungen zum Stand der Dinge in der deutschen Wirtschaft. Deutschland stehe auch in den kommenden Monaten robust da. Eins findet Theo Geers allerdings bemerkenswert: Die Rolle des Staates wird von den fünf Weisen sehr unterschiedlich beurteilt.