Montag, 06. Mai 2024

Der Tag
Verhandeln und protestieren im Netz - funktioniert`s?

Kommunikation in Corona-Zeiten kann anstrengend sein – das haben die online-Proteste von Fridays for Future gezeigt. Schwierig wird es auch bei EU-Verhandlungen im Video-Chat. Oder sind solche Formate die Zukunft?

Von Tobias Armbrüster | 24.04.2020
"Fridays for Future"-Protest in Corona-Zeiten: Die Aktivistin Luisa Neubauer legt auf der Wiese vor dem Bundestag Protestplakate aus. Sie sitzt auf der Wiese inmitten hunderter Plakate, im Hintergrund der Reichstag.
Eine der wenigen offline-Proteste von Fridays for Future: Die Aktivistin Luisa Neubauer legt auf der Wiese vor dem Bundestag Protestplakate aus (dpa/Kay Nietfeld)
"Fridays for Future" hat zum ersten Mal einen weltweiten online-Klimastreik auf die Beine gestellt. Mit Redebeiträgen und Aktionen, die alle im Netz übertragen wurden. Also keine gesperrten Straßen, keine Menschenmassen mit Plakaten. Barbara Schmidt-Mattern hat beobachtet, dass es bei diesen Online-Protesten einige technische Probleme gab. Die Klimaschützer seien damit allerdings kreativ und humorvoll umgegangen. Das könne aber trotzdem nicht verbergen: Die Corona-Krise und die neue "stay at home"-Mentalität sind eine Riesen-Herausforderung für die Protest-Bewegung.
Video-Gipfel in Brüssel – eine neue Ära?
Die EU-Mitglieder haben sich bei ihrem Gipfel auf eine milliardenschwere Corona-Unterstützung geeinigt. Die Einigung kam ebenfalls per Video-Schalte zustande – also keine Vier-Augen-Gespräche, keine Plaudereien am Rande. Viele Politiker kommen mit diesem neuen Format nicht zurecht, meint Bettina Klein. Allerdings seien viele in Brüssel davon überzeugt, dass solche Verhandlungen via Bildschirm längst überfällig sind. Die bisherige Kommunikation innerhalb der EU sei manchmal fast mittelalterlich.