Samstag, 20. April 2024

Der Tag
Vom Vaterland vergessen?

Zehn Millionen Deutsche sind jetzt Veteranen – einfach weil es dafür nun eine Definition gibt. Aber bringt das auch Respekt und Anerkennung? Und: Folter ist in russischen Gefängnissen düsterer Alltag. Doch erst ein Videobeweis, der öffentlich im Netz kursiert, setzt Behörden und Justiz unter Druck.

Von Sarah Zerback | 19.11.2018
    Das Denkmal des Veteranenverbandes von 1966. Zu sehen ist ein Steinkreuz auf Sockel mit Inschrift
    Alle Soldaten, die je in der Bundeswehr gedient haben, sind ab jetzt Veteranen (Deutschlandradio / Jürgen Salm)
    Auch in Deutschland wünschen sich Veteranen Wertschätzung für ihren Dienst. Bislang war allerdings noch nicht mal definiert, wer überhaupt Veteran ist. Nach jahrelangem Streit haben sich Bundesverteidigungsministerium und die größten militärischen Interessenvertretungen auf einen Begriff verständigt. Der sei zugegebenermaßen "sehr weit gefasst", aber "wichtig, um die Leistung der Soldatinnen und Soldaten anzuerkennen", sagt Florian Kling. Der ehemalige Hauptmann ist Sprecher des "Darmstädter Signals", einer Vereinigung von Soldaten, die sich kritisch mit den Geschehnissen innerhalb der Bundeswehr auseinandersetzt. Seit gestern nun ist auch er Veteran.
    Vor etwa zwei Jahren wurde ein russischer Häftling brutal gefoltert. Die Zeitung "Nowaja Gaseta" hat das Video im Sommer ins Netz gestellt und die Öffentlichkeit damit so erschüttert, dass der Staat reagieren musste. Ob sich die Bedingungen für Gefangene in Russland dadurch tatsächlich verbessern und wie nachhaltig der Skandal wirkt, schildert unser Moskau-Korrespondent Thielko Grieß.
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