Der Tag
Warum die AfD jetzt mitregiert

Ein Ministerpräsident mit Stimmen der AfD - das Wahlergebnis in Thüringen wird den Parteien in Berlin einiges an Kopfzerbrechen bereiten. Außerdem: die (deutsche) Geschichte eines Ledergürtels aus Namibia

Von Tobias Armbrüster |
Thomas Kemmerich, FDP-Abgeordneter und Thüringens neu gewählter Ministerpräsident, blickt sich nach seiner Wahl im Landtag von Erfurt um.
Thomas Kemmerich, FDP-Abgeordneter und Thüringens neu gewählter Ministerpräsident, blickt sich nach seiner Wahl im Landtag von Erfurt um. (picture alliance / dpa / Michael Reichel)
Thomas Kemmerich von der FDP ist der neue Ministerpräsident in Thüringen. Dass er mit Stimmen der AfD gewählt wurde, ist für die deutsche Politik ein Paukenschlag: Der erste Regierungschef, der auf Stimmen der AfD angewiesen ist. Einige Parteien sind jetzt in Erklärungsnot, meint Klaus Remme. Vor allem dem FDP-Chef Christian Lindner sei das anzumerken. Er sei mit dieser Wahl ganz offensichtlich nicht einverstanden. Kritik ist auch aus anderen Parteizentralen zu erwarten. Und wie weit es Thomas Kemmerich tatsächlich bringt, sei völlig offen. Baldige Neuwahlen seien also ein mögliches Szenario.
Seit 120 Jahren vermisst: ein Ledergürtel
Namibia war mal eine deutsche Kolonie - und zu den vielen Kulturgütern, die die Deutschen dort geraubt haben, gehört auch ein Ledergürtel der Volksgruppe der Ovambanderu. 120 Jahre ist das her - aber vergessen ist dieses Kunst-Objekt in Namibia immer noch nicht. Christiane Habermalz hat sich deshalb auf die Suche gemacht - und dabei einiges herausgefunden.