Der Tag
#WeRemember - Die AfD will lieber vergessen

Während Holocaust-Überlebende befürchten, dass die Erinnerung verblassen könnte, will die AfD einen Schlussstrich unter die Nazi-Zeit setzen. Wie wichtig ist Erinnerungskultur? Und: Warum drei Parteien GroKo-Kompromisse als Erfolge verkaufen - und sich dabei widersprechen.

Von Sarah Zerback |
    Schüler aus Deutschland betrachten Familienfotos von ermordeten Häftlingen im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau in Polen.
    Gegen das Vergessen: Schüler aus Deutschland betrachten Familienfotos von ermordeten Häftlingen im ehemaligen KZ Auschwitz (Imago)
    Rund um den Holocaust-Gedenktag ist Twitter voll mit Erinnerungen an das größte Verbrechen der Menschheit, gesammelt unter den Hashtags #WeRemember und #NieWieder. Auch der Bundestag erinnert jedes Jahr an die Gräueltaten der Nazis und lässt unter anderem eine der wenigen noch lebenden Zeitzeuginnen sprechen. So wird signalisiert: Es ist wichtig, niemals zu vergessen, um zu verhindern, dass sich das jemals wiederholt. Die AfD sieht das anders, möchte am liebsten einen Schlussstrich unter die Nazizeit ziehen. Über das Gedenken im Bundestag und die Frage, wie wir in Deutschland in Zukunft an den Holocaust erinnern wollen, reden wir mit der Haupstadtkorrespondentin Christiane Habermalz.
    Wenn SPD und CSU gemeinsam erzielte Kompromisse als Erfolge verkaufen, dann muss das skeptisch machen, denn dafür sind die Parteiprogramme einfach zu verschieden. So war es bei der Frage "Obergrenze - ja oder nein?" im Sondierungspapier und so ist es jetzt beim Familiennachzug. Dass das nicht gerade das Vertrauen in die Politik stärkt, ist eine Binse. Ist es also einfach nur ungeschickt oder steckt vielleicht doch eine Strategie dahinter? Besprechen wir mit Gudula Geuther aus unserem Hauptstadtstudio.
    Fragen, Anmerkungen, Lob und Kritik gerne an: dertag@deutschlandfunk.de