Die Astronomin hat mit ihrem Team zwei lange Sternarme entdeckt, die den Hyaden auf ihrem Weg um das Zentrum der Milchstraße voran und hinterher laufen. Sie bestehen aus Sternen, die einst zum Haufen gehörten, nun aber aufgrund der Anziehungskräfte anderer Objekte davon gedriftet sind.
Tereza Jerabkova hat im Computer simuliert, wie sich ein etwa 700 Millionen Jahre alter Sternhaufen wie die Hyaden im Laufe seiner Geschichte verhält – und dann in den Daten des Gaia-Satelliten nach weiteren früheren Mitgliedern gesucht. Gaia hat die Entfernung und die Bewegung von rund einer Milliarde Sterne präzise vermessen. Nun zeigt sich, dass der Sternarm, der sich nach vorne erstreckt, gut ausgeprägt ist, während der Sternarm nach hinten nahezu verschwunden ist. Offenbar hat dort ein "Materie-Klumpen" in der Milchstraße die Sterne auf Abwege gebracht.
Im Fachartikel des Teams um Tereza Jerabkova heißt es sehr vage, dass das eventuell eine Wolke aus Dunkler Materie gewesen sein könnte. Dagegen taucht in der zugehörigen ESA-Pressemitteilung der Begriff Dunkle Materie gleich viermal auf. Gaia helfe, das unsichtbare Gerüst der Dunklen Materie zu erkennen.
Das ist etwas übertrieben. Gaia hat nur gezeigt, dass ein Sternarm der Hyaden verkümmert ist. Nun suchen die Fachleute nach dem "Materie-Klumpen" – und sind gespannt, ob er hell ist oder dunkel.