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Der zertrümmerte Krebs

Fast jeder hat schon einmal vom Sternbild Krebs gehört - schließlich ist es eines der zwölf Tierkreissternbilder. Doch nur wenige haben es jemals gesehen, denn der Krebs ist ein ausgesprochen unscheinbares Sternbild.

Von Dirk Lorenzen |
    Derzeit bieten die dunklen mondlosen Nächte eine gute Gelegenheit, nach dem Krebs Ausschau zu halten. Er leuchtet gegen 22 Uhr hoch im Süden.

    Kastor und Pollux, die beiden Zwillingssterne, stehen zu seiner Rechten. Regulus im Löwen scheint etwas links unterhalb von ihm.

    Das bekannteste Objekt im Krebs ist die Krippe oder Praesepe, ein auffälliger Sternhaufen. Er ist von einem dunklen Standort aus problemlos mit bloßem Auge als nebliger Fleck zu erkennen.

    Schon im Fernglas zeigt sich die enorme Sternfülle. Nahe der Krippe stehen zwei Gestirne, die am Heu naschen: Asellus Borealis und Asellus Australis, der nördliche und der südliche Esel.

    In der Antike erreichte die Sonne ihren höchsten Stand zur Sommersonnenwende im Sternbild Krebs. Daher gilt der nördliche Wendekreis noch heute als Wendekreis des Krebses.

    Der Sage nach hat der Krebs Herkules attackiert, als dieser mit der vielköpfigen Hydra in den Lernäischen Sümpfen kämpfte. Der Krebs zwickte den Helden in den Fuß, doch dieser ließ sich nicht beirren und zertrat kurzerhand das Krustentier.

    Hera, die Gemahlin des Zeus, konnte Herkules nicht leiden. So dankte sie dem Krebs seinen aussichtslosen Einsatz, indem sie ihn an den Himmel setzte - allerdings besteht das zertrümmerte Tier passenderweise nur aus ganz leuchtschwachen Sternen.

    Das Sternbild Krebs

    Der mythologische Hintergrund des Krebses