Donnerstag, 25. April 2024

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Deutsche Bahn
Mehr Kameras an Bahnhöfen

Die Deutsche Bahn will ihre Bahnhöfe mit noch mehr Videokameras überwachen. Im kommenden Jahr werden demnach bis zu 700 weitere Kameras in rund 100 Bahnhöfen installiert - deutlich mehr Stationen als geplant. Künftig werden die Aufnahmen außerdem bis zu 72 Stunden lang gespeichert.

22.12.2014
    Eine Überwachungskamera steht auf dem Bahnhofsplatz vor dem Hauptbahnhof Frankfurt am Main
    Die Deutsche Bahn will mehr Überwachungskameras vor und in Bahnhöfen installieren, wie hier auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof Frankfurt am Main. (imago / Ralph Peters)
    Die Überwachung des Bahnverkehrs hat schon heute immense Ausmaße: Nach Angaben der Deutschen Bahn werden rund 640 Bahnhöfe videoüberwacht. Dazu wurden etwa 4.800 Kameras in Bahnhöfen und 18.000 Kameras in Zügen installiert - damit kann nach Berechnungen der Bahn 80 Prozent der Fahrgastströme gefilmt werden.
    Die massenhafte Überwachung hat sich aus Sicht der Bundespolizei bewährt: Im vergangenen Jahr konnten so mehr als 1.100 Straftaten aufgeklärt werden, meistens Gewaltdelikte, aber lediglich 90 Sachbeschädigungen.
    Auch Fahrgastvertreter fordern mehr Kameras
    Die bundeseigene Aktiengesellschaft will weitaus mehr Bahnhöfe mit Kameras ausstatten - auf eigene Kosten. "Damit wollen wir die Polizei bei der Bekämpfung von Straftaten schnell und unkompliziert unterstützen", sagte Bahnvorstand Gert Becht der "Süddeutschen Zeitung". Um welche Bahnhöfe es sich handelt, werde noch festgelegt. Die Aufnahmen der Kameras an 140 Bahnhöfen sollen bis 72 Stunden gespeichert werden. "Die Sicherheit unserer Kunden steht für uns im Mittelpunkt." Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, sagte, "ein Mehr an Videoüberwachung sorgt auch für ein Mehr an Sicherheit".
    Fahrgastvertreter fordern immer wieder, auch kleinere Bahnhöfe besser zu überwachen. Nach Umfragen fühlt sich jeder vierte Fahrgast an Bahnhöfen und Haltestellen in Deutschland unsicher. Dafür seien aber mehr Polizisten nötig, sagte Radek. "Die Bundespolizei muss personell so ausgestattet sein, dass wir auch dort präsent sind, wo wir Videolücken haben."
    Die Deutsche Bahn betonte, dass nur die Bundespolizei Zugriff auf die aufgezeichneten Bilder habe und vor diesem Hintergrund auch wesentlich an der Planung beteiligt sei. 2013 hatte das Unternehmen mit der Bundesregierung und der Bundespolizei vereinbart, in den kommenden Jahren insgesamt 60 Millionen Euro in den Ausbau der Videotechnik zu investieren.
    (sdö/stfr)