Reform
Deutsche Steuer-Gewerkschaft will Steuererklärung für Arbeitnehmer abschaffen

Kurz vor Ablauf der Abgabefrist für die Steuererklärung 2024 wirbt die Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG) dafür, die Steuererklärung für Arbeitnehmer abzuschaffen. Sie verspricht sich davon Enlastungen für Bürger und Steuerbehörden.

    Auf dem Bogen für eine Steuerklärung liegt ein blauer Kugelschreiber.
    Die Steuererklärung könnte in Zukunft vom Finanzamt erstellt werden, wie in Österreich bereits seit Jahren üblich. (imago images / Shotshop)
    Bürger hätten viel weniger Aufwand und die Steuerverwaltung mehr Kapazitäten, um auf die großen Betrugsfälle zu schauen, sagte Gewerkschaftschef Köbler im Deutschlandfunk. Durch den Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge verliere die gesamte Branche über die kommenden Jahre etwa ein Drittel ihres Personals. Deshalb müssten die verbleibenden Mitarbeiter effektiv eingesetzt werden. Köbler betonte, Deutschland müsse den Mut haben, sich von dem perfektionistischen Streben nach Einzelfallgerechtigkeit zu verabschieden. Es brauche Pauschalen statt Einzelabrechnungen. Nur etwa zehn bis 15 Prozent der Steuerpflichtigen hätten höhere Aufwendungen.
    Nach den Plänen der Deutschen Steuer-Gewerkschaft soll die Steuerverwaltung möglichst viele Daten der Bürger sammeln und die Steuererklärung automatisch erstellt werden. Der Arbeitnehmer müsse sie dann nur noch prüfen und ergänzen. Technisch sei dies möglich und in Ländern wie Österreich bereits etabliert.
    Die Steuererklärung für das Kalenderjahr 2024 muss bis zum 31. Juli 2025 abgegeben werden. Für Menschen, die sich steuerlich beraten lassen, verlängert sich die Frist auf den 30. April 2026.
    Diese Nachricht wurde am 23.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.