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Deutscher Ethikrat
"Daten-TÜV" für Facebook-Nutzer

Wie lassen sich Nutzerdaten in Sozialen Netzwerken schützen? Gerade Facebook wird wegen seines intransparenten Datensammelns heftig kritisiert. Peter Dabrock, Vorsitzender des Deutschen Ethikrates, hat einen Vorschlag.

Peter Dabrock im Gespräch mit Isabelle Klein | 20.02.2018
    Peter Dabrock, Vorsitzender des Deutschen Ethikrates, spricht in ein Mikrofon
    Der Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Peter Dabrock, setzt sich für die unabhängige Kontrolle von Unternehmen wie Facebook ein (dpa/picture alliance/Uwe Zucchi)
    Peter Dabrock sieht in der speziellen Kommunikationsstruktur auf Facebook mit ihren "berühmten Filterblasen und Echokammern" eine Gefahr: "Der Begriff der allgemeinen Öffentlichkeit droht zu zerbröseln", sagte der Vorsitzende des Deutschen Ethikrates im Gespräch mit @mediasres.
    Nutzer souverän machen
    Zudem müsse der Nutzer die Kontrolle über die De-Facto-Weitergabe der Daten erhalten, meinte Dabrock. Die Menschen wollten ja durchaus diese Weitergabe, weil ihnen damit das Smartphone zum Beispiel anzeigt, wie die Staulage zurück von der Arbeit nach Hause ist.
    Man könne nicht auf der einen Seite wollen, dass man die Services entgegennimmt und auf der anderen Seite die alten klassischen Standards übernehmen, sagte Dabrock. Mit einer Art "Daten-TÜV" könne die Datensouveränität der Nutzer geschützt werden.
    Unabhängige Prüfer
    Im Auftrag der Medienunternehmen, aber nicht von ihnen abhängig, könnten Organisationen eine solche Treuhänderfunktion für die Nutzer übernehmen. Auf die technische Seite wolle er sich nicht festlegen. Es gelte darüber hinaus weiterhin die Rechtshoheit des Staates.
    Dabrock ist Mitglied in dem von Facebook initiierten Gesprächskreis "Digitalität und Verantwortung".