Mittwoch, 24. April 2024

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Deutschland-Ausstellung im British Museum
"Die Deutschen benutzen ihre Fahne nur selten öffentlich"

In der Ausstellung werde auch über die Bedeutung der heutigen Fahne gesprochen, sagte Neil MacGregor, der Direktor des British Museum in London, im Deutschlandfunk. Denn im Gegensatz zu Frankreich, Großbritannien und den USA benutzen die Deutschen ihre Fahne öffentlich nur sehr selten. Deshalb gehöre zu den Exponaten auch ein Fahnen-schwenkender Gartenzwerg.

19.10.2014
    Der Direktor des British Museum in London, Neil MacGregor.
    Der Direktor des British Museum in London, Neil MacGregor. (AFP / Jack Guez)
    600 Jahre deutsche Geschichte in Objekten: Zum 25. Jahrestag des Mauerfalls hat das British Museum in London eine Ausstellung eröffnet, die nichts weniger als ein richtiges Bild vom heutigen Deutschland vermitteln will. Die BBC begleitet die Schau mit einer Vielzahl von Sendungen über Deutschland.
    In der Ausstellung werde auch über die Bedeutung der heutigen Fahne gesprochen, sagte MacGregor: „Wir versuchen klarzumachen, dass bis jetzt die Deutschen nur selten ihre Fahne öffentlich benutzen." Erst zur Fußball-Weltmeisterschaft diesen Sommer habe man jubelnde deutsche Mengen mit den Fahnen sehen können. Deshalb präsentiere man am Ende der Ausstellung die Weltmeisterschaft und einen Deutschlandfahne-schwenkenden Gartenzwerg. Bei den Besuchern sei dies sehr gut angekommen.
    MacGregor betonte, dass für die Briten, das Inselvolk, vielleicht die Grenzenlosigkeit das schwierigste Thema der deutschen Geschichte sei. Es sei für Briten kaum zu begreifen, dass Deutschland nie feste Grenzen in der Geschichte gehabt habe; dass einmal große deutsche Städte wie Straßburg oder Königsberg nicht mehr deutsch sind. Dennoch bleiben diese Städte ein wichtiger Teil der Kulturgeschichte Deutschlands. Das sei für Briten etwas sehr Fremdes, aber es sei wichtig zu verstehen.
    Die Ausstellung sei von Anfang ein deutsch-britisches Unternehmen gewesen, um den Briten nahe zu bringen, wie das jetzige Deutschland mit seiner Geschichte umgeht. Deshalb habe man im Vorfeld ein Vierer-Team gebildet, bestehend aus zwei Briten und zwei Deutschen.