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Deutschland in der Kritik

Die Olympischen Sommerspiele in London werfen ihre Schatten voraus. Auf einer internationalen Konferenz in der britischen Hauptstadt wird über eine Änderung des WADA-Codes beraten. Kritik wird an der ungeklärten Finanzierung der deutschen Antidoping-Agentur, NADA, geäußert.

Von Robert Kempe |
    Auf der größten Antidopingkonferenz vor den Olympischen Spielen in London in diesem Jahr, hat sich Frederic Donzé besorgt über den deutschen Antidoping Kampf geäußert. Donzé, Europa-Chef der Weltantidoping-Agentur, WADA, kritisierte vor allem die ungeklärte finanzielle Zukunft der deutschen Antidoping-Agentur, NADA.

    "Es ist immer bedenklich, wenn eine Nationale Antidoping Agentur finanzielle Probleme hat, und es ist wohl noch bedenklicher wenn es die deutsche Agentur ist. Deutschland gehört zu den sportlichen Großmächten der Welt. Außerdem ist es ein Land mit einer gut entwickelten und professionellen Antidoping-Agentur."

    Den deutschen Dopingbekämpfern fehlen im nächsten Jahr rund 1,3 Millionen Euro.

    Indes regt Andy Parkinson, Chef der britischen Antidoping Agentur, UKAD, härtere Strafen bei klar nachgewiesenen absichtlichen Dopingvergehen an. Er fordert eine Regelstrafe von vier Jahren anstatt wie bisher zwei. Bei Athleten bei denen hingegen die Absicht eines Dopingverstoßes nicht nachgewiesen werden kann, sollten mildere Strafen ausgesprochen werden, meint Parkinson.

    "Es geht mehr darum härter gegen Betrügereien vorzugehen und ein System zu bekommen, das fair mit denen umgeht, die nicht bewusst betrügen. Ich glaube, das ist die Balance, die wir in den nächsten Monaten finden müssen, denn das ist, was die Öffentlichkeit und die sauberen Athleten wollen."

    Die ersten Konsultationen zur Fassung eines neuen WADA-Codes, der als Basis eines international einheitlichen Regelwerks im Kampf gegen Doping fungieren soll, werden in dieser Woche abgeschlossen. Ende 2013 soll ein neuer Code präsentiert werden.