Freitag, 29. März 2024

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Deutschlandradio-Verwaltungschef
UKW-Abschaltung vorläufig abgewendet

Schon ab Mittwoch hätte es zu einer Funkstille bei mehreren UKW-Sendern kommen können. Dazu wird es nun aber bis mindestens Ende Juni nicht kommen. Rainer Kampmann, Verwaltungs- und Betriebsdirektor des Deutschlandradios, dringt weiterhin auf eine dauerhafte Lösung.

Rainer Kampmann im Gespräch mit Stefan Fries | 09.04.2018
    Ein Ersatzmast und Ersatzantennen stehen neben dem Aussichtsturm Großer Feldberg.
    Die Abschaltung von UKW-Antennen ist vorerst abgewendet. (dpa)
    Der Dienstleister "Media Broadcast" übernimmt bis maximal Ende Juni übergangsweise den UKW-Sendernetzbetrieb für gut 40 öffentlich-rechtliche und private Sender. Damit ist ein Sendeausfall vorläufig abgewendet.
    "Es geht bei dem Streit darum, dass es Antennen-Eigentümer gibt, die für die Antenne Miete verlangen. Und es gibt einen Sendernetzbetreiber, für uns die Firma Uplink aus Düsseldorf, und die werden sich nicht einig über die Konditionen", sagte der Verwaltungs- und Betriebsdirektor des Deutschlandradios, Rainer Kampmann, im Gespräch mit @mediasres.
    Höhere Preise für Antennen-Nutzung
    Neben Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur wären unter anderem auch MDR und NDR von dem Sendeausfall betroffen gewesen. Hintergrund ist, dass sich der bisherige Netzbetreiber "Media Broadcast" aus dem Geschäft mit den UKW-Antennen und Sendeanlagen zurückzieht - die nicht den Rundfunkanstalten gehören. Die Antennen wurden an mehrere Investoren verkauft. Diese verlangen nun offenbar höhere Preise für die Nutzung.
    "Ob sie wirklich jeden erdenklichen Preis nehmen können, ist eine Frage, die rechtlich vom Kartellamt, von der Bundesnetzagentur oder gar von Gerichten beurteilt werden muss", sagte Kampmann.
    Regulierung nötig?
    Die privaten Unternehmen müssten sich in den nächsten drei Monaten einig werden, damit nicht wieder eine Abschaltung droht. "Wir haben die Hoffnung auf eine Lösung noch nicht völlig aufgegeben", sagte Kampmann. Allerdings sei jetzt der Nachweis nötig, dass es auch ohne Regulierung geht.
    Ansonsten gebe es nur zwei Konsequenzen: "Entweder es muss wieder reguliert werden, oder wir müssen über ganz andere Strukturen nachdenken", sagte Kampmann.