Freitag, 19. April 2024

Archiv

Kinder- und Jugendbücher
Die besten 7 im Januar

Das Jahr beginnt abwechslungsreich, kritisch und unterhaltsam. Es geht in den Bilderbüchern um alte und neue Freundschaften. Ein Roman thematisiert den deutschen Kolonialismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ein Sachbuch handelt vom Rassismus und Antirassismus in Amerika.

Von Ute Wegmann | 01.01.2022
Leseratte auf dem Sofa.
Leseratte auf dem Sofa. (imago / Westend61)

David Rault (Hrsg.) und elf Illustrator*innen
„Das aBcd der Typographie“

Welche Künstler haben die Typographie geprägt, die in Büchern, Zeitschriften, auf Plakaten und Bildschirmen allgegenwärtig ist. Woher kommen unsere Buchstaben  und wie haben sie sich entwickelt? In diesem Buch erzählen Zeichnerinnen und Zeichner in Comics die großen Etappen der Typographie, von der Entstehung der lateinischen Schrift bis zum Fotosatz, vom alten Rom bis zum Bauhaus und zur DIN Norm.
David Rault (Hrsg.) und elf Illustrator*innen
„Das aBcd der Typographie“
Aus dem Französischen von Edmund Jacoby
Verlagshaus Jacoby & Stuart, 128 Seiten, 25 Euro
ab 12

Jon Klassen
„Aus heiterem Himmel“

»Hallo.«/ »Hallo.«/ »Was ist passiert?«/ »Nichts.« So beginnt die Geschichte. Der Schein trügt: Es passiert eine Menge! Schildkröte und ihre Freunde unterhalten sich über Alltägliches, aber über ihren Köpfen braut sich etwas Unheilvolles zusammen … Schildkröte, Bär und Schlange mögen sich, wissen aber manchmal nicht, wie sie das ausdrücken sollen. Und jederzeit kann plötzlich etwas vom Himmel fallen  und das Leben beenden. Vielleicht „nur“ ein Gefühl, manchmal aber auch Wirklichkeit. Mit wenigen Mitteln wird vom Miteinander und vom Zufall erzählt.
Jon Klassen
„Aus heiterem Himmel“
Jon Klassen
„Aus heiterem Himmel“
Aus dem Englischen von Thomas Bodmer
NordSüd Verlag, 96 Seiten,18 Euro
ab 4

Hermann Schulz
„Therese. Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte“

Als Therese 1900 in Wuppertal geboren wird, ist ihr Vater Leiter einer Gruppe von Togoern, die auf Völkerschauen und Kolonialausstellungen auftreten. Er vertraut das Kind Pflegeeltern an, die dem Mädchen ein liebevolles Zuhause geben. Im Zuge des Ersten Weltkriegs und der Russischen Revolution verliert sich die Spur der Afrikaner und Therese muss ihr Leben allein bestreiten, bis sich ein Bruder meldet. Dem kurzen Glück folgt die Zuspitzung der politischen Lage in den 1930er Jahren und Therese verlässt ihre deutsche Heimat und reist in das ihr unbekannte Togo, die Heimat ihrer Eltern. Ein Kapitel deutscher Kolonialgeschichte.
Hermann Schulz
„Therese. Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte“
dtv/Reihe Hanser, 304 Seiten,  17 Euro
ab 15

Jason Reynolds und Ibrahim X. Kendi
„Stamped. Rassismus und Antirassismus in Amerika“

Mehr als 150 Jahre nach Abschaffung der Sklaverei in den USA herrscht in vielen Bereichen des Lebens immer noch keine Gleichberechtigung zwischen Schwarz und Weiß. Wo liegen die Wurzeln des Rassismus? Liegen sie womöglich in Europa? Anschaulich und fundiert erzählen Jason Reynolds und der Historiker Ibram X. Kendi die Geschichte des Rassismus und Antirassismus in Amerika. Sie zeigen, wie rassistisches Denken immer auch als Rechtfertigung für weiße Privilegien eingesetzt wurde und geben eindrucksvolle Beispiele des Antirassismus. Engagiert und fesselnd.
Jason Reynolds und Ibrahim X. Kendi
„Stamped. Rassismus und Antirassismus in Amerika“
Aus dem Englischen von Anja Hansen-Schmidt und Heike Schlatterer
dtv/Reihe Hanser, 256 Seiten, 17 Euro
ab 15

Martin Dolejš
„Im Land der weißen Schokolade“

Der Westen im Jahr 1980 – das bedeutet unbegrenzte Möglichkeiten und weiße Schokolade. Für Martin, der zum ersten Mal verliebt ist, ist er ein vages Versprechen. Dann erfährt der Junge, dass seine Eltern in den Westen fliehen wollen, um dem erdrückenden Alltag in der Tschechoslowakei zu entkommen. Es wird das Abenteuer seines Lebens. Ein Kinderroman über eine Flucht  - ein Zeitzeugenbericht.
Martin Dolejš
„Im Land der weißen Schokolade“
Magellan Verlag, 256 Seiten, 15 Euro
ab 11

Kirsten Fuchs
„Mädchenmeuterei“

Charlotte und ihre Freundinnen landen auf einem Containerschiff nach Marokko, um eine Freundin zu finden, die in Schwierigkeiten steckt. Irgendetwas stimmt nicht auf diesem Schiff: ein unsympathischer Kapitän und ein wenig zimperlicher Erster Offizier prägen die Stimmung. Beim Landgang in Le Havre wird Charlotte in merkwürdige Transaktionen verwickelt, und die Mädchen müssen Verantwortung für eine Kiste übernehmen. Geht es um illegalen Handel oder moderne Sklaverei?. Ein Roman über Freundschaft und Freiheit, mit viel Sprachwitz erzählt.
Kirsten Fuchs
„Mädchenmeuterei“
Rowohlt Berlin Verlag, 496 Seiten, 22 Euro  
ab 14

Matías Acosta
„Die Sommergäste. Las visitas del verano“

Ein Mann lebt ganz zufrieden für sich allein und genießt die Ruhe und Abgeschiedenheit seines kleinen Hauses. Doch mit der Ruhe ist es vorbei, als eines Morgens im frühen Sommer laut schnatternd eine Gruppe von Gänsen auf dem Dach landet. Er versucht, die Gänse zum Weiterflug zu bewegen, aber sie sind gekommen, um zu bleiben. Das ist der Anfang einer großen Freundschaft. Ein zweisprachiges Bilderbuch voller Poesie über ein Miteinander zwischen Mensch und Tier.
Matías Acosta
„Die Sommergäste. Las visitas del verano“
Aus dem Spanischen von Jochen Weber
Baobab Verlag, 48 Seiten, 18 Euro 50  
ab 5