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Die Geigerin Franziska Pietsch
Das Vermächtnis von Zeit

"Prokofjew war ein Komponist, dessen Schicksal eng mit meiner eigenen Geschichte verknüpft ist", sagt Franziska Pietsch. Die Geigerin ist in der DDR aufgewachsen. Ihre Karriere stockte abrupt, als ihr Vater in den Westen floh.

    Mittelalte Frau mit blauen Augen sitzt in schwarzer Kleidung in einem Vintage-Sessel. In ihrem Arm hält sie eine Geige.
    "Einen Menschen so zu berühren, dass er innehält": Das möchte Franziska Pietsch als Interpretin erreichen. (Sonja Werner)
    Schon als Vierjährige wusste Franziska Pietsch, dass sie eines Tages mit der Geige auf der Bühne stehen wollte - wie ihre Eltern. Die Hochbegabte durfte als Jungstudentin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Ost-Berlin studieren. Mit elf Jahren gab Franziska Pietsch ihr Konzertdebüt, bald folgten erste Solokonzerte mit den großen Orchestern der DDR. Der Weg endete plötzlich, als ihr Vater nach einer Tournee im Westen blieb. Die 14-Jährige bekam keinen Unterricht mehr, durfte keine Konzerte geben, nicht mehr an Wettbewerben teilnehmen. Erst nach ihrer Ausreise 1986 fand Franziska Pietsch in dem Geiger Ulf Hoelscher einen neuen Lehrer und Mentor. Sie wurde Konzertmeisterin renommierter Orchester, konzertierte als Solistin und widmete sich mit ihrem Trio Lirico der Kammermusik. Besonders verbunden fühlt sich Franziska Pietsch dem Komponisten Sergej Prokofjew und seiner "Suche nach einer eigenen künstlerischen Identität in einem totalitären Regime".

    Musik-Laufplan

    Titel: 1. Satz: Andantino
    aus: Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 D-Dur, op. 19
    Länge: 04:08
    Solistin: Franziska Pietsch (1969-)(Violine)
    Orchester: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Dirigent: Cristian Măcelaru
    Komponist: Sergei Prokofieff
    Label: AUDITE
    Best.-Nr: 97733

    Titel: Non, je ne regrette rien
    Länge: 02:24
    Interpretin: Edith Piaf
    Komponist: Charles Dumont
    Label: MUSICTALES
    Best.-Nr: 2087121
    Plattentitel: Vive la France

    Titel: 1. Satz: Allegro
    aus: Sonate für Violine und Klavier Nr. 5 F-Dur, op. 24
    Länge: 05:49
    Solist: David Oistrach (1908-1974)(Violine)
    Solist: Lew Oborin (1907-1974)(Klavier)
    Komponist: Ludwig van Beethoven
    Label: Deutsche Grammophon
    Best.-Nr: 02894796580

    Titel: Ich hab im Traum geweinet
    aus: Dichterliebe op.48, Lieder und Gesänge aus dem Lyrischen Intermezzo im 'Buch der Lieder' von Heinrich Heine für eine Singstimme und das Pianoforte.
    Länge: 02:32
    Solist: Fritz Wunderlich (Tenor)
    Solist: Hubert Giesen (Klavier)
    Komponist: Robert Schumann
    Label: ACANTA
    Best.-Nr: 43529

    Titel: Nun seh' ich wohl, warum so dunkle Flammen
    aus: Kindertotenlieder (für Singstimme und Orchester)
    Länge: 05:11
    Solist: Thomas Hampson (1955-)(Bariton)
    Orchester: Wiener Philharmoniker
    Dirigent: Leonard Bernstein
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: Deutsche Grammophon
    Best.-Nr: 4316822GH

    Titel: Sonderzug nach Pankow
    Länge: 03:32
    Interpret: Udo Lindenberg
    Komponist: Harry Warren
    Label: ZETT RECORDS
    Best.-Nr: 766065-2
    Plattentitel: Norbert Kubis präsentiert: Schienen-Hits

    Titel: 2. Satz: Adagio
    aus: Quintett für 2 Violinen, Viola und 2 Violoncelli C-Dur, D 956 (op. posth. 163)
    Länge: 04:26
    Musiker: Isaac Stern (Vl), Alexander Schneider (Vl),
    Milton Katims (Vla), Paul Tortelier (Vlc), Pablo Casals (Vlc)
    Komponist: Franz Schubert
    Label: CBS
    Best.-Nr: 61 043

    Titel: I put a spell on you
    Länge: 02:34
    Interpretin: Nina Simone
    Komponist: Jalacy J. Hawkins
    Label: Mercury
    Best.-Nr: 846543-2
    Plattentitel: In Concert / I put a spell on you

    Titel: 1. Satz: Allegro con fuoco
    aus: Sonate für Violine und Klavier, FP 119
    Länge: 04:46
    Solistin: Franziska Pietsch (1969-)(Violine)
    Solist: Josu de Solaun (Klavier)
    Komponist: Francis Poulenc
    Label: AUDITE
    Best.-Nr: 97.751