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Atomkraft
Die letzten drei deutschen Kernkraftwerke werden vom Netz genommen

Der Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland wird heute vollendet.

    Der dampfende Kühlturm des Kernkraftwerks "Isar 2" in Bayern, im Vordergrund das Dorf Wattenbacherau mit Ziegeldächern und Kirchturm
    Das Dorf Wattenbacherau und der Kühlturm des AKW "Isar 2" (imago / Dirk Sattler)
    Die Leistung der letzten drei Meiler "Isar 2" in Bayern, "Neckarwestheim 2" in Baden-Württemberg und "Emsland" in Niedersachsen wird langsam heruntergefahren. Danach werden jeweils der Generator vom Strom genommen und der Reaktor komplett abgeschaltet. Beim letzten AKW wird das voraussichtlich kurz vor Mitternacht geschehen. In mehreren Städten, darunter in Berlin am Brandenburger Tor, feierten Menschen das Ende der Kernkraft. Es gab aber auch Proteste von Atomkraft-Befürwortern.
    Der Ausstieg hätte eigentlich schon zum Jahreswechsel erfolgen sollen. Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise war der Betrieb der drei Meiler aber verlängert worden.
    Bundesumweltministerin Lemke sagte im Deutschlandfunk, mit dem Ausstieg werde das Land sicherer. Sie betonte, die Energieversorgung hierzulande sei langfristig gewährleistet. Der Ausstieg sei auch kein deutscher Sonderweg, da der Anteil des Atomstroms international ständig geringer werde. Die Organisation Greenpeace sprach von einem guten Tag, forderte zugleich aber eine sichere Entsorgung des Atommülls. FDP, Union und AfD halten das Abschalten der Meiler zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt für falsch.
    Diese Nachricht wurde am 15.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.