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Die Macht der Kulleraugen

Um die Festtage animieren Werbespots mit flehenden Kinderaugen zum Spenden. Kritiker bemängeln, dass zwar den Kindern geholfen wird - nicht aber den Entwicklungsländern, in denen sie leben. Die Schweiz beispielsweise hat Spendenorganisationen das Gütesiegel entzogen, die direkten Kontakt zu Kindern herstellen.

Von Astrid Prange |
    "Liebe Patin! Heute habe ich wieder was gelernt!" Männliche Stimme: "Entwickeln, miterleben – sichern Sie einem bedürftigen Kind Zukunft! Werden Sie World Vision Pate – persönlich nachvollziehbar helfen!"

    Alle Jahre wieder. Alle Jahre wieder flattern die Spendenaufrufe in den Briefkasten, flimmern die Werbevideos über die Bildschirme. Alle Jahre wieder bitten Hilfsorganisationen in der Vorweihnachtszeit um Spenden für Menschen in Not – zum Beispiel mit Videos wie diesem, in dem das christliche Hilfswerk "World Vision" im Internet wirbt. Denn ohne Kinder geht es nicht im Ringen um Spenden. Sie lächeln und strahlen um die Wette.

    Und jedes Jahr aufs Neue öffnen sie so Herz und Portemonnaie von Millionen von Menschen. Organisationen, die Kinderpatenschaften anbieten, liegen in diesem Wettbewerb ganz vorn. Kinderpatenschaften haben sich als Wunderwaffe auf dem deutschen Spendenmarkt erwiesen.

    "Herzlich Willkommen in der Welt von World Vision. Nun, es sind jetzt mehr als 150.000 Menschen, die in Deutschland durch ihre Patenschaft benachteiligte Menschen unterstützen. Und da können auch Sie mit dazugehören und einem Kind seinen nächsten Geburtstag ermöglichen. Denn so traurig das auch ist, kein Geburtstag ist selbstverständlich. Allein in Afrika, da sterben 51 Prozent der Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Durch Ihre Patenschaft bei World Vision können Sie einem Kind das allergrößte Geschenk machen: Sie helfen ihm gesund ins Leben. Ihr monatlicher Beitrag ermöglicht es, dass das Kind so versorgt wird, wie es nötig ist, und zwar Jahr für Jahr. Und dann: Herzlichen Glückwunsch, oder: A lot of happy birthdays."

    Doch, was steckt hinter dem unschuldigen Lächeln und den großen Kulleraugen? Das Schicksal eines Kindes? Das Schicksal einer Familie? Oder vielleicht die Zukunft eines ganzen Hilfsprojektes? Und warum wollen so viele Organisationen Kindern helfen, aber nur wenige Erwachsenen?

    Über diese Fragen herrscht bei vielen Spendern Verwirrung. Und auch unter Experten sind Kinderpatenschaften - trotz ihres Erfolges - seit Jahren umstritten. Zwar sind die Töne zwischen Kritikern und Befürwortern mittlerweile versöhnlicher geworden, doch die inhaltlichen Gegensätze bestehen fort.

    Martin Bröckelmann-Simon, Geschäftsführer für Internationale Zusammenarbeit bei Misereor, erklärt warum das katholische Hilfswerk zwar mit Kinderfotos, aber nicht mit Kinderpatenschaften um Spenden wirbt:

    "Wir fördern Projekte mit Gemeinschaften und Gruppen und nicht mit Einzelpersonen, und greifen auch nicht einzelne Personen heraus, das tun aber Kinderpatenschaftsorganisationen. Sie stellen ein einzelnes Kind in den Mittelpunkt, sozusagen als ein Beispiel für diejenigen, denen geholfen werden soll. Damit kann bei den Spendern, ich sage nicht, dass es so sein muss, es kann bei den Spendern der Eindruck entstehen, als würden sie mit ihrer Hilfe ganz gezielt und ausschließlich ein einzelnes Kind unterstützen. Das ist aber nicht der Fall."

    Verwirrte Spender? Hilfe nur für einzelne Kinder? Diese Vorwürfe weist Marc Tornow weit von sich. Für den Sprecher von Plan International Deutschland sind Kinderpatenschaften weit mehr als ein Marketing-Instrument.

    "Patenschaften sind das Herzstück unserer Zusammenarbeit. Es geht da um weit mehr als ein Kinderbild, das gezeigt wird und keinesfalls um eine Marketing-Strategie. Das wissen auch diejenigen, die uns fördern. Uns geht es darum, eine Verbindung zu schließen. Wir schließen eine Verbindung zu den Patenkindern und über die Patenkinder zu den Patenkindfamilien und den Gemeinden."

    Etwa ein Prozent der Einwohner in Deutschland hat eine Kinderpatenschaft übernommen. Allein die vier großen Patenschaftsorganisationen Plan, World Vision, SOS-Kinderdörfer und die Kindernothilfe kommen hierzulande zusammen auf über 500.000 Fördermitglieder.

    Wolfgang Thielmann ist seit zehn Jahren Pate bei der Kindernothilfe. Zusammen mit seiner Familie hat er in dieser Zeit insgesamt drei Kinder mit einer Patenschaft langfristig unterstützt.

    "Unser erstes Kind war Gabriela, die wir über drei Jahre begleitet und gefördert haben. Und dann kam ein Abmeldebogen von ihr. Da stand, dass ihre Mutter sich in der Einrichtung, in der auch Gabriela war, zur Friseurin qualifiziert und dass sie jetzt in einem anderen, besseren Viertel ein Haus gebaut hat und dass sie mit dem Kind wegzieht.
    Wir wurden dann angeschrieben, ob wir weiter dabei bleiben möchten, und wir haben ja gesagt, und dann wurde uns ein neues Kind vorgeschlagen."

    Mit den Kinderpatenschaften wollte der Familienvater vor allem seine Tochter dafür sensibilisieren, dass es viele Kinder in ihrem Alter gibt, denen es nicht so gut geht wie ihr. Mittlerweile ist seine Tochter erwachsen. Wolfgang Thielmann könnte sich nun gut vorstellen, auch einmal ein ganz normales Projekt zu fördern. Schließlich kommen die über Kinderpatenschaften angeworbenen Spenden ja nicht ausschließlich einem einzelnen Kind zugute, sondern immer auch der Familie und seinem Umfeld.

    Was heute als selbstverständlich erscheint, war in den 80er und 90er-Jahren Anlass für eine lang anhaltende entwicklungspolitische Kontroverse. Organisationen wie Misereor, Terre des hommes und die Welthungerhilfe machten mobil gegen die katalogartige Werbung von Kinderpatenschaftsorganisationen. Ihr Vorwurf: Diese Art von Spenderansprache verletze nicht nur die Persönlichkeitsrechte von Kindern, sondern offenbare auch eine zutiefst paternalistische Grundhaltung. Außerdem lenke die Konzentration auf Kinder von den gesellschaftlichen Problemen ab, die die Kinderarmut erst mit verursachten.

    "Esther ist sechs Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf in Uganda. Seit ihrer Geburt hat sie einen Klumpfuß. Das Laufen fällt ihr schwer, Fußball spielen kann sie immer nur ein paar Minuten, dann schmerzt es. Zur Schule gehen kann sie nicht, der Weg ist viel zu weit."

    Noch immer hat die gefühlsbetonte Werbung bei Kinderpatenschaften Vorrang. "Esthers Geschichte", ein Werbevideo für eine Kinderpatenschaft bei der Christoffel-Blindenmission, zeigt ein kleines Mädchen, das unbeholfen hinter einem selbst gebastelten Fußball herhumpelt. Daneben findet sich auf der Videoplattform "Youtube" auch noch die Geschichte von Fred, der kleine Junge aus Uganda, der an einer Hasenscharte leidet und der mithilfe der Patenschaft endlich operiert werden kann. Glaubt man den Werbeslogans, können Spender für 30 Euro im Monat fast alles schenken. medizinische Versorgung, ein neues Zuhause, ausreichende Schulbildung, eine bessere Zukunft, ja sogar menschliche Würde.

    Auch Pate Wolfgang Thielmann hat die Debatten um das Für und Wider von Kinderpatenschaften intensiv mitverfolgt. Grundsätzlich ist seine Bilanz aber positiv. Über die Kinderpatenschaften habe er ein persönliches und politisches Interesse für die Lage in den jeweils betroffenen Ländern entwickelt. Doch der Blick in die Kulleraugen machte ihn manchmal auch beklommen.

    "Ich kann mir vorstellen, dass ich ganz aus dieser persönlichen Beziehung herausgehe, denn ich weiß schon, dass ein Kind eigentlich nur ein Trägermedium ist, um eine Entwicklung in Gang zu setzen. Mir würde es persönlich nicht schwerfallen, eine Maßnahme zu fördern, solange ich zu denen, die diese Maßnahme begleiten, Vertrauen habe."

    In der Praxis zeigt sich, dass es zwischen Kinderpatenschaften einerseits und Projektpartnerschaften andererseits durchaus eine Schnittmenge gibt. Im Fachjargon sind beides sogenannte "zweckgebundene Spenden". Nach Angaben des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen, DZI genannt, liegen solche Spenden im Trend. Das DZI vergibt 1992 das begehrte Spenden-Siegel, das gemeinnützigen Organisationen einen verantwortungsvollen Umgang mit ihren Einnahmen bescheinigt. In seinem jährlich im Dezember erscheinenden Spenden-Almanach dokumentiert es die neuesten Trends und Zahlen. DZI-Geschäftsführer Burkhard Wilke erklärt den kontinuierlichen Wandel beim hiesigen Spenderverhalten:

    "Es hängt sicherlich auch damit zusammen, dass die Menschen immer weniger blind vertrauen in eine Organisation, sondern dass sie konkret vertrauen möchten und deshalb auch immer konkretere Spendenangebote für Projekte oder für die Patenschaften von Kindern angeboten bekommen."

    Das Misstrauen ist verständlich. Viele Spender befürchten, dass ihr Geld ohne Zweckbindung womöglich gar nicht den Betroffenen zugute kommt, sondern in der Verwaltung versickern könnte. Schließlich sorgt die Verschwendung von Spendengeldern auch hierzulande immer wieder für Schlagzeilen. Großes Aufsehen erregte mitten im Weihnachtsgeschäft 2007 der Skandal bei Unicef Deutschland, bei dem es um den Einsatz von Spendengeldern für externe Berater ging. Unicef verlor das Spendensiegel – und damit Spendeneinnahmen in Millionenhöhe. Mittlerweile hat das Kinderhilfswerk aber durch eine Transparenzoffensive das Vertrauen der Spender und das DZI-Spendensiegel zurückerobert.

    Auch Burkhard Wilke kann die Sehnsucht der Spender nach immer konkreteren Maßnahmen und Projekten nachvollziehen. Für die Hilfsorganisationen aber sei sie ein zweischneidiges Schwert.

    "Die Organisationen sind hier in einem Zwiespalt. Sie wissen ganz genau, dass jede detaillierte, zweckgebundene Spende sie einengt in ihrer Entscheidungsfreiheit, sie wissen aber auch, dass sie mit zweckgebundener Werbung deutlich bessere Chancen haben, Spenden zu erlangen als ohne zweckgebundene Werbung."

    Die Konkurrenz auf dem deutschen Spendenmarkt ist hart. Insgesamt 550.000 eingetragene Vereine und etwa 18.000 Stiftungen werben jedes Jahr um Zuwendungen. Kinderpatenschaftsorganisationen liegen im Rennen um die Spendergunst ganz vorn. So konnte Plan International Deutschland seine Spendeneinnahmen von 38 Millionen Euro im Jahr 2002 auf 86 Millionen Euro im Jahr 2009 steigern. Im vergangenen Jahr legte das Kinderhilfswerk erneut zu und verbuchte Spenden in Höhe von 99 Millionen Euro. Beim christlichen Hilfswerk World Vision schwollen die Zuwendungen im gleichen Zeitraum von 62 auf 68 Millionen Euro an.
    Die Kindernothilfe verbuchte ebenfalls starke Zuwächse. Ihre Erlöse wuchsen von 46 Millionen Euro im Jahr 2008 auf 47,7 Millionen im Jahr 2009. Im vergangenen Jahr schnellten die Einnahmen wegen der Katastrophen in Haiti und Pakistan auf 76 Millionen Euro hoch.

    Bei Organisationen, die nicht mit Kinderpatenschaften arbeiten, fällt die Bilanz nicht so beeindruckend aus. So mussten sowohl das Deutsche Komitee für Unicef, die beiden katholischen Hilfswerke Adveniat und Misereor, und auch Brot für die Welt zwischen 2007 und 2009 einen leichten Rückgang oder zumindest eine Stagnation bei den Einnahmen hinnehmen. Im Katastrophenjahr 2010 verzeichneten jedoch auch sie kräftige Zuwächse.

    Gerade wegen der weltweit zunehmenden Naturkatastrophen betrachtet DZI-Geschäftsführer Burkhard Wilke den Trend zur Einzelfallhilfe mit einer gewissen Sorge. Er rät allen Spendern, die Arbeit von Hilfsorganisationen zunächst einmal grundsätzlich zu unterstützen.

    "Ich denke, eine ganze Reihe von Spendern wäre zurückhaltender in ihrem Wunsch nach konkreter Spendenzweckbindung, wenn sie genauer wüssten, wie viel zusätzliche Kosten dadurch bei den Organisationen entstehen."

    "Wir würden allen Spenderinnen und Spendern empfehlen, auch zunächst einmal grundsätzlich Vertrauen in eine bestimmte Organisation zu fassen, und wenn sie ihr als ganzes vertrauen, dann kann ich die Spende im allgemeinen auch ohne besondere Zweckbindung geben."

    Doch sind geringe Verwaltungskosten und wenig Geld für Werbung den Spendern wirklich so wichtig? Wollen sie sich nicht einfach großzügig fühlen und dies auch ein wenig genießen? Mit anderen Worten: Spenden sie nicht auch ein wenig für sich selbst, für ihr eigenes Wohlbefinden?

    Marc Tornow von Plan International Deutschland weiß um die Glücksmomente, die Briefe von Patenkindern bei den Spendern auslösen können. Er hält den zusätzlichen Aufwand für den Versand und die Übersetzung von Briefen, und auch die Organisation von Besuchen bei Patenkindern für gerechtfertigt.

    "Natürlich ist da ein gewisser Aufwand, das zu organisieren, klar, aber die Kosten dafür halten sich wirklich in Grenzen. Und es ist ein Herzstück unserer Arbeit, dieser interkulturelle Austausch, der ist uns sehr wichtig. Und da wir bei den Patenschaften einen immensen Zuspruch verzeichnen, ist das auch eine Sache, die die Paten gerne fortführen möchten, das ist ihnen wichtig, in Kontakt treten zu können mit den Kindern, direkt etwas von ihnen zu erfahren, kurzum: Das ist, glaube ich, alle diese Mühen wert, und da sind die Kosten überschaubar."

    Überschaubar – das ist ein dehnbarer Begriff. Dementsprechend unterschiedlich fallen die Kosten für Verwaltung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit bei den Hilfsorganisationen aus. Misereor und die Welthungerhilfe liegen mit einem Anteil zwischen sechs und sieben Prozent im unteren Bereich. Die Kindernothilfe und World Vision geben dafür rund 14 Prozent aus. Bei Plan beträgt der Anteil nach eigenen Angaben 18,2 Prozent. Plan-Sprecher Marc Tornow erklärt, wie die Organisation versucht, die Kosten im Griff zu behalten:

    "Es wird oft übersehen, dass die Patenpost, die wir natürlich verschicken, die wird gesammelt vergeben, das heißt, wir haben Vorzugskonditionen bei den Portokosten, und es sind also auch Sammellieferungen, damit sparen wir mehr als man vermuten würde, es ist keineswegs ein Einzelbrief, der per Luftpost aufgegeben wird. Vor Ort haben wir viele Freiwillige, die mit engagiert sind, diese Post zu vergeben."

    Ehrenamtliche Briefträger und interkultureller Austausch - an diesen Punkten scheiden sich die Geister. Während Kritiker darauf verweisen, dass es einen echten Austausch nur auf Augenhöhe, also in diesem Fall nur zwischen erwachsenen Gebern und Nehmern, geben könne, argumentieren Patenschaftsorganisationen, dass Kinder als Botschafter die Türen in fremde Welten öffnen. Erst durch sie würde das Interesse an entwicklungspolitischen Themen und Armutsbekämpfung geweckt.

    In der Schweiz haben sich die Kritiker durchgesetzt. Organisationen, die Kinderpatenschaften mit einer direkten Kontaktmöglichkeit zu Kindern im Ausland anbieten, erhalten von der Schweizerischen Zertifizierungsstelle für gemeinnützige, Spenden sammelnde Organisationen, kurz Zewo genannt, kein Gütesiegel. Der Verzicht beruht auf einem entwicklungspolitischen Konsens, der sowohl von den Schweizer Hilfswerken als auch von der offiziellen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit im Schweizer Außenministerium mitgetragen wird.

    Martin Bröckelmann-Simon von Misereor sieht sich durch diese Entscheidung in seiner Arbeit bestätigt. Erfolgreiche Armutsbekämpfung drückt sich für ihn nicht nur in den Gesichtern glücklicher Kinder aus. Seiner Ansicht nach sind politische und wirtschaftliche Faktoren ausschlaggebend, zum Beispiel Fortschritte beim Klimaschutz, gerechtere Welthandelsstrukturen oder wirksame Landreformen.

    "Natürlich gibt es einen Wettbewerb darum, wer Spender am leichtesten für sich gewinnen kann. Wir haben für uns beschlossen, dass wir auch angetreten sind, die Strukturen zu verändern, die hinter Armut und Hunger liegen, das ist nicht immer einfache Kost, das macht unser Geschäft mühsamer, gerade angesichts des Trends zur Einzelfallhilfe, aber wir werden daran nichts ändern, das ist unser Auftrag.

    Wenn sich alle nur auf Kinderpatenschaften oder Kinderprojekte beschränken würden, würde ein Gutteil der Aufgaben, die ansteht, einfach nicht finanziert, und das wäre fatal, das wäre ganz, ganz schlimm."

    Wolfgang Thielmanns Wunsch, sich nicht nur von den Kulleraugen eines einzelnen Kindes beeindrucken zu lassen, ging am Ende dann doch teilweise in Erfüllung: Allerdings ganz anders, als erwartet.

    "Bei Waris, dem Kind aus Südpakistan, gab es eine Panne. Da hieß es dann, das ist gar kein eigenes Patenkind, sondern eigentlich eine Projektmaßnahme, die nur an ein Kind gekoppelt wird. Da gibt es zwar einen Fortschrittsbericht, es gibt aber keine Briefe. Das hat viele Gründe, einer ist die Kultur in dem Land, das man sagt, das ist so fremd für die Menschen, und es wäre eigenartig, wenn man auf eine so persönliche Beziehung umstellt."

    Die Organisation entschuldigte sich bei ihm telefonisch und bot ihm an, ein anderes, ein "richtiges" Patenkind zu übernehmen.

    "Aber dann haben wir gesagt, nein, das nehmen wir jetzt so, wie sich das fügt. Wir fördern jetzt ein Projekt, in dem ein Kind zuhause ist, das wir mit Namen kennen, mit dem wir aber keine Briefe wechseln."