Vivian steht vor dem großen Hauptgebäude der Uni Köln. Sie hat sich gerade eingeschrieben. Chemie wird die 21jährige studieren. Auf die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern kann sie dabei nicht zählen. Also muss das Geld wo anders her.
"In erster Linie über BAföG und dann vielleicht noch einen Nebenjob suchen."
Jobben und gleichzeitig BAföG bekommen schließen sich gegenseitig nicht aus: Bis zu 4800Euro darf Vivian im gleichen Jahr verdienen, in dem sie auch BAföG bezieht, ohne dass das Geld angerechnet wird. Aber so weit ist sie noch nicht: Noch fehlt der Job. Und der BAföG-Antrag? Mit dem schlägt sie sich seit ein paar Tagen schon rum:
"Es ist anstrengend mit der Zeit, weil man nicht genau weiß, was man ausfüllen soll und es ist alles ein bisschen kompliziert gemacht, die Anträge, dann ist man auch schon ein bisschen überfordert schon am Anfang."
Die Formblätter hat Vivian unter www.das-neue-bafoeg.de heruntergeladen. So kann sie sie direkt am Computer ausfüllen und dann ausdrucken. In Bayern, Hessen, Hamburg, Berlin und einigen Hochschulen Baden-Württembergs können die Anträge auch online ausgefüllt und übermittelt werden. Das erspart einem jedoch hinterher trotzdem nicht das Ausdrucken: Denn ohne Unterschrift läuft im Moment noch nichts beim BAföG-Antrag. Außerdem müssen bestimmte Nachweise erbracht werden. Neben der Studienbescheinigung muss zum Beispiel das Einkommen der Eltern aus dem vorletzten Kalenderjahr – also aus 2011 – vorgezeigt werden. Da sieht Vivian, die ein schlechtes Verhältnis zur Mutter hat, momentan noch die größte Hürde:
"Bei mir wird das auch schwierig werden, den Schein zu bekommen von meiner Mutter."
Peter Becker leitet die Abteilung Studienfinanzierung des Kölner Studentenwerks. Er kennt die Problematik.
"Wenn es Probleme mit den Unterlagen der Eltern gibt, empfehlen wir immer eine Vorsprache bei uns, weil dann können wir gegebenenfalls über das Vorausleistungsverfahren doch wesentlich schneller zu Zahlungen kommen, als wenn wir auf die Unterlagen der Eltern warten müssen."
Generell würde die Bearbeitung sehr viel schneller gehen, wenn Erstsemester persönlich vorbei kämen, so Becker.
"Er erfährt dann in der Sprechstunde von dem Sachbearbeiter abschließend, was benötigt wird, und spart sich also den Briefverkehr hin und her und das verkürzt die Bearbeitungszeit wesentlich."
Erst wenn alle Informationen und Unterlagen vorliegen, kann über den Antrag entschieden werden. Und dann gibt es auch erst das Geld. Aber auch wer noch nicht alle Unterlagen beisammen hat, sollte in jedem Fall noch im Oktober den Antrag stellen, rät der Experte. Zur Not formlos:
Becker:
"Wenn der am 31. Oktober gestellt ist, dann ist der Oktober gerettet, dann wird für den Oktober noch gezahlt und da das Studium in der Uni im Oktober anfängt, verliert man dann keinen Tag."
Wird der BAföG-Antrag bewilligt, bekommt man das Geld als zinsloses Darlehen. Zurückzahlen muss man jedoch nur die Hälfte, wobei das Maximum bei 10.000 Euro liegt. Vergleichbare Alternativen gibt es kaum. Der Bildungskredit, der über das Bundesverwaltungsamt vergeben wird und vergleichsweise niedrige Zinsen hat, kommt frühestens für Studierende ab dem dritten Semester infrage. Eine Chance kann noch ein Stipendium bieten. Diese können leistungs- oder einkommensbezogen sein. Eine Übersicht und Hilfe gibt es im Internet unter www.stipendienlotse.de.
"Dann muss man sich im Grunde als Studierender auf den Weg bewegen und da die Konditionen abrufen."
Die Bewerbung verlangt meist sehr viel mehr Engagement, als das Ausfüllen der Formblätter eines BAföG-Antrages. Allerdings haben Stipendien natürlich einen entscheidenden Vorteil: Es ist geschenktes Geld. Hier flattert nicht fünf Jahre nach Studienabschluss der Rückzahlungsbescheid ins Haus.
Weitere Beiträge der Serie "Die Orientierungswoche":
Teil 1: SOS bei Heimweh und Anfangsschwierigkeiten
"In erster Linie über BAföG und dann vielleicht noch einen Nebenjob suchen."
Jobben und gleichzeitig BAföG bekommen schließen sich gegenseitig nicht aus: Bis zu 4800Euro darf Vivian im gleichen Jahr verdienen, in dem sie auch BAföG bezieht, ohne dass das Geld angerechnet wird. Aber so weit ist sie noch nicht: Noch fehlt der Job. Und der BAföG-Antrag? Mit dem schlägt sie sich seit ein paar Tagen schon rum:
"Es ist anstrengend mit der Zeit, weil man nicht genau weiß, was man ausfüllen soll und es ist alles ein bisschen kompliziert gemacht, die Anträge, dann ist man auch schon ein bisschen überfordert schon am Anfang."
Die Formblätter hat Vivian unter www.das-neue-bafoeg.de heruntergeladen. So kann sie sie direkt am Computer ausfüllen und dann ausdrucken. In Bayern, Hessen, Hamburg, Berlin und einigen Hochschulen Baden-Württembergs können die Anträge auch online ausgefüllt und übermittelt werden. Das erspart einem jedoch hinterher trotzdem nicht das Ausdrucken: Denn ohne Unterschrift läuft im Moment noch nichts beim BAföG-Antrag. Außerdem müssen bestimmte Nachweise erbracht werden. Neben der Studienbescheinigung muss zum Beispiel das Einkommen der Eltern aus dem vorletzten Kalenderjahr – also aus 2011 – vorgezeigt werden. Da sieht Vivian, die ein schlechtes Verhältnis zur Mutter hat, momentan noch die größte Hürde:
"Bei mir wird das auch schwierig werden, den Schein zu bekommen von meiner Mutter."
Peter Becker leitet die Abteilung Studienfinanzierung des Kölner Studentenwerks. Er kennt die Problematik.
"Wenn es Probleme mit den Unterlagen der Eltern gibt, empfehlen wir immer eine Vorsprache bei uns, weil dann können wir gegebenenfalls über das Vorausleistungsverfahren doch wesentlich schneller zu Zahlungen kommen, als wenn wir auf die Unterlagen der Eltern warten müssen."
Generell würde die Bearbeitung sehr viel schneller gehen, wenn Erstsemester persönlich vorbei kämen, so Becker.
"Er erfährt dann in der Sprechstunde von dem Sachbearbeiter abschließend, was benötigt wird, und spart sich also den Briefverkehr hin und her und das verkürzt die Bearbeitungszeit wesentlich."
Erst wenn alle Informationen und Unterlagen vorliegen, kann über den Antrag entschieden werden. Und dann gibt es auch erst das Geld. Aber auch wer noch nicht alle Unterlagen beisammen hat, sollte in jedem Fall noch im Oktober den Antrag stellen, rät der Experte. Zur Not formlos:
Becker:
"Wenn der am 31. Oktober gestellt ist, dann ist der Oktober gerettet, dann wird für den Oktober noch gezahlt und da das Studium in der Uni im Oktober anfängt, verliert man dann keinen Tag."
Wird der BAföG-Antrag bewilligt, bekommt man das Geld als zinsloses Darlehen. Zurückzahlen muss man jedoch nur die Hälfte, wobei das Maximum bei 10.000 Euro liegt. Vergleichbare Alternativen gibt es kaum. Der Bildungskredit, der über das Bundesverwaltungsamt vergeben wird und vergleichsweise niedrige Zinsen hat, kommt frühestens für Studierende ab dem dritten Semester infrage. Eine Chance kann noch ein Stipendium bieten. Diese können leistungs- oder einkommensbezogen sein. Eine Übersicht und Hilfe gibt es im Internet unter www.stipendienlotse.de.
"Dann muss man sich im Grunde als Studierender auf den Weg bewegen und da die Konditionen abrufen."
Die Bewerbung verlangt meist sehr viel mehr Engagement, als das Ausfüllen der Formblätter eines BAföG-Antrages. Allerdings haben Stipendien natürlich einen entscheidenden Vorteil: Es ist geschenktes Geld. Hier flattert nicht fünf Jahre nach Studienabschluss der Rückzahlungsbescheid ins Haus.
Weitere Beiträge der Serie "Die Orientierungswoche":
Teil 1: SOS bei Heimweh und Anfangsschwierigkeiten