
Im Innern unserer Sonne verschmelzen in jeder Sekunde rund 600 Millionen Tonnen Wasserstoff zu Helium. Dabei werden Licht und Wärme frei. Allerdings ist es nach der klassischen Physik nahezu unmöglich, Wasserstoffkerne, Protonen, miteinander zu verschmelzen. Denn sie stoßen sich wegen ihrer positiven Ladung immer ab.
Zwar herrscht im Sonneninnern ein Druck, der rund 250 Milliarden mal höher ist als der auf der Erde, aber auch dieser reicht nicht aus, um zwei Protonen zusammenzubringen. Dieses Paradoxon erklärt der Tunneleffekt von Friedrich Hund. Danach können zwei Protonen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit die Barriere überwinden, auch wenn ihre Energie dafür nicht ausreicht.

Das ist so, als würde man einen Ball ständig gegen eine Wand werfen, der aber nicht immer zurückprallt, sondern plötzlich auf der anderen Seite der Wand ist. In unserem Alltag ist so ein "Durchtunneln" unvorstellbar, quantenmechanisch ist es sehr unwahrscheinlich, aber möglich.
Friedrich Hund ist 1997 im Alter von 101 Jahren gestorben. An den großen Physiker erinnert Tag und Nacht das Leuchten der Sonne und der Sterne.