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Die Sopranistin Mirella Freni
Fülle des Wohllauts

Mit der fraulichen Schönheit ihrer Stimme verzauberte Mirella Freni über ein halbes Jahrhundert das Publikum. Insbesondere als Mimì in Puccinis „La Bohème“ rührte sie zu Tränen. Am 9. Februar ist Mirella Freni mit 84 Jahren gestorben.

Von Kirsten Liese | 27.02.2020
    Undatiertes Foto der italienischen Sopranistin Mirella Freni und des Tenors Luciano Pavarotti bei der Inszenierung von Donizettis "La Fille du régiment" an der Mailänder Scala, vermutlich im Februar 1969
    Ein Traumpaar der Oper: Tenor Luciano Pavarotti und die Sopranistin Mirella Freni. Hier in einer Inszenierung von Donizettis "La Fille du régiment" an der Mailänder Scala. (picture-alliance/ dpa)
    Kein Geringerer als ihr Entdecker und Förderer Herbert von Karajan betonte, wie sehr sie ihn mit ihrem seelenvollen, anrührenden Gesang bewegte. Nach einer Aufführung an der Mailänder Scala sagte der Dirigent, neben dem Tod seiner Mutter habe nur Mirella Freni ihn als Sterbende auf der Bühne zum Weinen gebracht. Bald darauf war die Sopranistin für Jahrzehnte die gefragteste Mimì der Welt.
    Geboren wurde die Italienerin unter ihrem ursprünglichen Mädchennamen "Fregni" in Modena, wo sie bei Ettore Campogalliani studierte, der auch Luciano Pavarottis Lehrer war. Ihr Debüt gab "La Prudentissima", wie sie ihrer umsichtigen Karriereplanung wegen genannte wurde, in ihrer Heimatstadt als Micaëla in Bizets Oper "Carmen". Mit ihrem markanten warmen Timbre setzte sie vor allem in lyrischen und jugendlich-dramatischen Partien wie die der Desdemona, Elisabeth ("Don Carlos"), Micaëla, Manon Lescaut oder Susanna ("Die Hochzeit des Figaro") Maßstäbe.