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Die wahre Geschichte des Lukianos
Antike Apollo-Mission

In der kommenden Nacht jährt sich die Landung der ersten Menschen auf dem Mond zum 50. Mal. Doch bereits im zweiten Jahrhundert nach Christus ist die erste Mission zum Mond gesegelt – zumindest literarisch. Damals hat Lukianos von Samosata eine fantastische Reise ersonnen.

Von Dirk Lorenzen |
Der Termin des chinesischen Neujahrsfestes richtet sich nach dem Lauf des Mondes
Lukianos beschreibt eine fantastische Reise zum Mond (NASA)
In seinem Werk "Eine wahre Geschichte" hält ein Segelschiff Kurs auf die Meerenge von Gibraltar. Gerade als die Mannschaft die Säulen des Herkules, so die damalige Bezeichnung, passiert, erfasst ein gewaltiger Wasserwirbel das Schiff. Es schleudert immer höher und treibt plötzlich durch den Weltraum.
Sieben Tage später landet die Mannschaft auf dem Mond. Dort treffen die Seefahrer auf absonderliche Wesen, die sich auf den Kampf mit den Kriegern der Sonne vorbereiten. Mit denen streiten sie erbittert über die Kolonisierung der Venus.
Die Sonne ist ein brodelndes Kraftwerk
Die Sonne war für Lukianos von Kriegern bevölkert (NASA)
Lukianos hatte eine blühende Phantasie, dachte an Leben im Universum und konnte sich Reisen durch das Weltall vorstellen, lange bevor Jules Verne über Expeditionen zum Mond schrieb oder gar die ersten Raketen abhoben.
Über sein Leben ist wenig bekannt. Es ist aber überliefert, dass Lukianos zumeist mit Hilfe von Satire und Parodie die gesellschaftlichen Zustände in Ägypten kommentierte, das damals zu Griechenland gehörte. So wurde er wohl zum ersten Science-Fiction-Autoren der Welt. Bis dahin gab es allenfalls Schöpfungsmythen um das Geschehen im Kosmos.
Lukianos von Samosata ersann seine Reise von der Erde zum Mond fast zwei Jahrtausende vor Neil Armstrong und Co. Es war der literarische Beginn der Raumfahrt.