
Heute gibt es viele Sky Surveys, wie solche Programme heißen. Doch der Hamburger Quasar- und der Hamburg-ESO-Survey setzten in den 1980er- und 90er-Jahren Maßstäbe. Mit den Daten, die in zahllosen Nächten am Observatorium Calar Alto in Spanien und auf der Europäischen Südsternwarte La Silla in Chile aufgenommen wurden, erfassten Dieter Reimers und sein Team die Nord- und Südhalbkugel des Himmels.
Für zahlreiche Quasare in mehr als zehn Milliarden Lichtjahren Entfernung erhielt Reimers Beobachtungszeit am Hubble-Weltraumteleskop, um Spektren im Ultraviolett-Bereich aufzunehmen. Das Licht der fernen Objekte durchleuchtet geradezu den Weltraum und verrät so viel über das Gas, das im Universum zwischen Sternen und Galaxien verteilt ist.

Bei seinem Studium in Kiel beim großen Albrecht Unsöld hatte sich Dieter Reimers zunächst damit beschäftigt, wie Sterne altern und Materie in die Umgebung pusten. Die "Reimers-Formel" für den Massenverlust ist bis heute in Gebrauch.
Legendär sind sein fotografisches Gedächtnis für die Fachliteratur und sein aufmunterndes "Machen Sie mal", wenn ihm Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Vorschlag für das weitere Vorgehen unterbreiteten.
Seit 2009 war Dieter Reimers im Ruhestand. Jetzt ist er im Alter von 77 Jahren gestorben.