
Die ESA bekam 14,5 Milliarden Euro – genau die Summe, um die Generaldirektor Jan Wörner gebeten hatte. Zwar gab es für einige Bereiche weniger Geld als erhofft und für manche deutlich mehr als beantragt – aber kein Projekt fiel komplett durch.
Nie zuvor hat die ESA so viele Finanzmittel eingeworben. Bisher endeten die dreijährlichen Ministerratskonferenzen meist mit einer Erfolgsquote von rund 80 Prozent.
Dies war das erste Treffen, das Jan Wörner ganz allein zu verantworten hatte. Er ist seit fast fünf Jahren Generaldirektor.
Immer wieder gibt es Querelen um seine Person. Vor zwei Jahren hatten Frankreich, Italien und Tschechien vergeblich auf seine Ablösung gedrungen – Wörners Vertrag wurde bis Mitte 2021 verlängert. Die Minister müssen bald entscheiden, wie es mit der ESA weitergeht.

Weil er sich, wie er sagt, nicht noch einmal einer solchen Schlammschlacht wie vor zwei Jahren aussetzen wollte, hat Jan Wörner nicht offensiv um eine weitere Verlängerung geworben.
Was aus Europas Raumfahrt werden soll, müssen die zuständigen Minister im Laufe der nächsten Monate klären. Bei der Besetzung des Postens des ESA-Generaldirektors geht es nie nur um Raumfahrt, sondern stets vor allem um Politik.