Gazastreifen
Internationale Kritik am Tod von Al-Dschasira-Journalisten nach israelischem Angriff - Bundesregierung fordert Aufklärung

Die Tötung mehrerer Al-Dschasira-Journalisten im Gazastreifen durch die israelische Armee stößt international auf Kritik. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, Israel müsse den Vorfall aufklären und darlegen, warum der Schutzstatus der Journalisten aufgehoben worden sei.

    Gaza-Stadt: Palästinenser tragen die Leichen von Journalisten, die bei einem israelischen Luftangriff getötet wurden, während ihrer Beisetzung vor dem Schifa-Krankenhaus.
    Bei einem israelischen Luftangriff sind fünf Al-Dschasira-Journalisten getötet worden. (Jehad Alshrafi / AP / dpa / Jehad Alshrafi)
    Auch andere Regierungen, darunter die britische, verurteilten den Angriff. Das UNO-Menschenrechtsbüro sprach in Genf von einer eine gravierenden Verletzung internationalen Menschenrechts. Die internationale Journalisten-Föderation erklärte, es handele sich um ein Kriegsverbrechen. Der Deutsche Journalisten-Verband kritisierte, die bisherigen Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen, da Reportern der Zugang zum Gazastreifen verwehrt werde.
    Al-Dschasira teilte mit, drei Korrespondenten und zwei Kameraleute seien bei einem Angriff auf die Stadt Gaza getötet worden. Der Angriff sei ein "verzweifelter Versuch, Stimmen zum Schweigen zu bringen". Die palästinensische Journalistengewerkschaft sprach von einem "blutigen Verbrechen".
    Die israelische Armee erklärte, der Angriff habe einem Terroristen gegolten, der sich als Reporter ausgegeben habe. Der Mann sei Anführer einer Hamas-Zelle und verantwortlich für Raketenangriffe auf israelische Zivilisten und Soldaten gewesen. Israel hatte den Journalisten Al-Scharif bereits vor mehreren Wochen beschuldigt. Die UNO-Sonderberichterstatterin für Meinungsfreiheit, Khan, hatte dies als unbegründet zurückgewiesen.
    Diese Nachricht wurde am 11.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.