Europas Weltraumorganisation ESA bedauerte da noch verniedlichend „die tragischen Ereignisse in der Ukraine“. Und die nationalen Raumfahrtagenturen anderer großer ESA-Mitgliedsstaaten, etwa Frankreichs und Italiens, verzichteten gleich ganz auf eine öffentliche Stellungnahme.
Dagegen betonte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, dass seine Belegschaft aus 96 Ländern stamme und für ein friedliches Miteinander aller Nationen und Menschen stehe. Als Konsequenz des Krieges stoppte das DLR alle bilateralen Projekte mit russischen Institutionen – und es wird auch keine neuen Initiativen geben.
Dmitri Rogosin, der Chef der russischen Weltraumbehörde Roskosmos, war offenbar von der klaren deutschen Haltung überrascht und wurde beleidigend. Zudem beendete er vier gemeinsame Experimente auf der Internationalen Raumstation, die allerdings ohnehin kaum noch eine Rolle spielten.
Die Situation ist für alle Beteiligten persönlich schwer zu ertragen. Deutschlands Raumfahrer hatten – nicht zuletzt durch den Türöffner Sigmund Jähn – über viele Jahre sehr enge Kontakte zu den Kollegen in Russland.
Jetzt hoffen alle, dass die derzeit unpassierbaren Brücken nach einer Änderung der Weltlage doch wieder genutzt werden können – und die Zusammenarbeit auf der Erde und im Weltraum aufs Neue beginnt.