Dienstag, 14. Mai 2024

documenta-echo: Keviselie
Landkarten ohne Grenzen

Keviselie gehört zur Volksgruppe der Sámi und ist Mitglied der Sámi Artist Group, die Ende der 1970er-Jahre antrat, um eine eigene Nation zu gründen: Sápmi. Die documenta 14 zeigt Keviselies detaillierte Sápmi-Landkarten. Quietsch-bunt, mit Fischen, Vögeln und Rentieren - aber ohne Grenzen.

Von Martin Krinner | 13.06.2017
    Drei Sapmi-Landkarten von Keviselie/Hans Ragnar Mathisen liegen in einem Schaukasten in der "Nikos-Kessanlis"-Ausstellungshalle der Hochschule der Bildenden Künste Athen (ASFA).
    Die Sapmi-Landkarten von Keviselie/Hans Ragnar Mathisen zeigen Fische, Vögel und Rentiere - aber keine Grenzen. (documenta 14 / Freddie F.)
    Hans Ragnar Mathisen alias Keviselie wohnt in Tromsø in Norwegen. Er gehört zu den ersten Mitgliedern der Sámi Artist Group, die sich Ende der 1970er-Jahre gründete, um der indigenen Bevölkerungsgruppe ihre Würde und ihren Stolz zurückzugeben und um eine eigene Nation zu gründen: Sápmi. Das Siedlungsgebiet der Sámi umfasst Teile von Norwegen, Schweden, Finnland und Russland.
    "Sápmi-Maps"
    Keviselies detaillierte Sápmi-Landkarten sind quietsch-bunt, mit vielen Fischen, Vögeln und Rentieren - aber ohne Grenzen. Die Namen der Hügel und Landschaften schreibt der Künstler in der Sprache der Sámi - und trägt so dazu bei, die Sprache und die Kultur seines Volkes wieder zu beleben. Auf der documenta 14 sind mehrere seiner Karten zu sehen.
    Der Künstler Hans Ragnar Mathisen hat die Arme verschränkt und blickt in die Kamera. Aufnahme aus dem Jahr 2004.
    Der Künstler Hans Ragnar Mathisen alias Keviselie. (Hans Ragnar Mathisen / Jaconna Aguirre)
    Keviselie/Hans Ragnar Mathisen: "Sápmi-Maps" (1974-89), documenta 14, Pireos-Straße ("Nikos-Kessanlis"-Ausstellungshalle), Athen