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Doping im Fußball
WADA alarmiert wegen Zuständen in Spanien

Dopingkontrollen im spanischen Profifußball sind in der laufenden Saison eine Rarität. Die Situation könnte man böswillig als Einladung zur verbotenen Leistungssteigerung interpretieren. Und die Schuld daran schieben sich die Verantwortlichen gegenseitig zu.

Von Stefan Hauch |
    Eine Spritze ist vor dem Wort "Doping" zu sehen. Illustration
    Alarmierende Zustände im spanischen Fußball. (dpa picture alliance / Patrick Seeger)
    Gerade einmal 57 Fußballer wurden in der aktuellen Saison getestet - in Deutschland waren es in der vergangenen Saison 1912.
    Der Hintergrund: zehn Monate lang konnte in Spanien keine Regierung gebildet werden. Reformen und die Verabschiedung neuer Gesetze mit Blick auf den Anti-Doping-Kampf wurden verschleppt.
    Ein Land, das ohnehin im Verruf ist, hinkt zusätzlich hinterher
    Die Tests entsprechen nicht mehr dem internationalen Standard. Die Welt-Anti-Doping-Agentur bezeichnet sie als nicht konform. FIFA und UEFA erklären sich als nicht zuständig für nationale Kontrollen. Ausgerechnet in dem Land, in dem nachweislich Proficlubs mit überführten Dopingärzten - Stichwort Fuentes-Affäre - Kontakt hatten.
    Die spanische Anti-Doping-Agentur hat jetzt angekündigt, dass bald - was immer das heißen mag - die gesetzlichen Rahmenbedingungen für anerkannte Tests verabschiedet werden. Bis dahin ist ist das Risiko für Doper ziemlich gering im spanischen Fußball.