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Doping im Radsport
Früherer Sky-Teamarzt wegen Dopingverstoßes verurteilt

Britische Radrennfahrerinnen und Radfahrer haben bei Olympischen Spielen zuletzt zweimal in Folge die meisten Medaillen geholt, das "Team Sky" feierte fünf Tour-de-France-Siege zwischen 2012 und 2018. Der in dieser Zeit für Verband und Team zuständige Teamarzt könnte nun seine Zulassung verlieren.

Von Maximilian Rieger | 12.03.2021
Bradley Wiggins trägt ein gelbes Trikot und reckt in Siegerpose beide Arme in die Höhe. In der rechten Hand hat er einen Plüsch-Löwen, in der linken einen Strauß mit gelben Blumen.
2012 wurde Sir Bradley Wiggins vom Team Sky erster britischer Sieger der Tour de France - sein damaliger Teamarzt ist nun verurteilt worden. (picture alliance /dpa /Jerome Prevost/L´Equipe /Pool)
In dem Fall geht es um 30 Tuben Testosteron-Gel, die Freeman 2011 bestellt hat. Das Gel steht auf der Dopingliste. Das Gericht der britischen Ärztekammer sieht es als erwiesen an, dass Richard Freeman gewusst oder mindestens geglaubt haben muss, dass das Mittel einem unbekannten Athleten verabreicht werden sollte, um dessen Leistung zu steigern.
Freeman hatte ausgesagt, dass er das Gel bestellt habe, um die Erektionsstörung eines Trainers zu behandeln. Das Gericht hat diese Aussage als nicht überzeugend eingestuft, da Freeman keine Belege für die Behandlung vorweisen konnte.

Freeman vertuschte seine Handlungen

Portrait von 2016 des früheren Arztes des britischen Radsport-Verbandes und des Teams Sky, Richard Freeman
Der frühere Arzt des britischen Radsport-Verbandes und des Teams Sky, Richard Freeman (picture alliance / empics | Tim Goode)
Schon vor dem Urteil hatte Freeman zugegeben, im Nachgang der Bestellung Beweise vernichtet zu haben. Ihm droht jetzt der Entzug seiner Arzt-Lizenz. Zudem ermittelt auch die britische Anti-Doping-Behörde. Für wen das Testosteron-Gel tatsächlich bestimmt war, ist unklar.