Sonntag, 28. April 2024

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Dove-Satelliten des Unternehmens Planet
Himmlische Tauben beobachten die Erde

Kürzlich hat eine russische Sojus-Rakete 48 neue Tauben in der Umlaufbahn platziert. So heißen die Satelliten des amerikanischen Unternehmens Planet, die die Erde im Blick haben. Mittlerweile kreisen fast zweihundert Tauben um unseren Planeten.

Von Dirk Lorenzen | 21.10.2017
    Foto der Erdoberfläche, aufgenommen von einem Dove-Satelliten
    Foto der Erdoberfläche, aufgenommen von einem Dove-Satelliten (Planet Lab)
    Der Name passt: Denn die Satelliten fliegen im Schwarm und haben nur die Ausmaße eines Schuhkartons.
    Die Tauben sind so klein und leicht, dass sie meist als Trittbrettfahrer ins All kommen, wenn beim Start eines größeren Satelliten noch Platz in der Rakete ist. Das macht die Reisen ins All besonders preisgünstig.
    Die meisten Tauben verteilen sich auf einer knapp fünfhundert Kilometer hohen Bahn über die Pole hinweg. Während die Satelliten alle anderthalb Stunden um die Erde kreisen, dreht sich der Planet unter ihnen hindurch.
    Wie ein Scanner tasten sie so Zeile für Zeile die Erdoberfläche ab. Die Tauben liefern jeden Tag ein komplettes Bild der Erde – mit einer Auflösung von drei Metern pro Pixel. Versperren allerdings Wolken den Blick auf bestimmte Bereiche, dann sehen die Tauben nichts.
    Die Bilder zeigen, in welchem Zustand landwirtschaftliche Flächen sind, wie viele Schiffe in einem Hafen liegen, wie die Abholzung der Wälder voranschreitet et cetera. Die Satelliten-Daten dokumentieren, wie sich die Erde verändert und machen im Laufe der Zeit langfristige Trends sichtbar.
    Auf die täglichen Erd-Updates greifen etwa Landwirte zurück oder Versicherungsunternehmen, Forscher und staatliche Stellen. Tagesaktuelle Daten der Erde sind nicht nur schön – sie sind ein lukratives Geschäft.