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Down-Syndrom
Wenn das Kind anders normal ist

Natalie ist 21 Jahre alt und findet es cool, das Down-Syndrom zu haben. Doch Menschen wie Natalie gibt es immer weniger in Deutschland. Durch Verfahren der Pränataldiagnostik lässt sich die Trisomie 21 schon im Mutterleib erkennen. Und meistens entscheiden sich die Eltern gegen diese Kinder.

Von Ute Meyer | 15.02.2020
Die Kölner Aktivistin Natalie Dedreux (M.), die mit dem Down-Syndrom lebt, nahm in Berlin an der Demonstration gegen Gen-Tests für Schwangere teil.
Schätzungen zufolge lassen neun von zehn Elternpaaren ihr Kind nach einer Trisomie-21-Diagnose abtreiben (picture-alliance / dpa /ZB / Britta Pedersen)
Wie umstritten die Pränataldiagnostik ist, wurde im vergangenen Jahr deutlich, als der Bundestag darüber debattierte, ob Bluttests bei Schwangeren zur Kassenleistung werden sollen. Die Bereitschaft werdender Eltern, solche Tests machen zu lassen und Kinder mit Trisomien abzutreiben, könnte erheblich steigen, befürchten die Gegner.
Doch obwohl in den Debatten immer wieder gefordert wird, werdenden Eltern Mut zu machen, auch Kinder mit Beeinträchtigung großzuziehen – in der Realität sieht es anders aus. Es gibt Schätzungen, wonach neun von zehn Elternpaaren Ungeborene mit der Diagnose Trisomie 21 abtreiben lassen. Woran liegt das?
Ute Meyer hat für das "Wochenendjournal" Familien besucht, die Ja zu ihren Kindern mit Down-Syndrom gesagt haben. Sie hat sich mit einer Frauenärztin in einer Beratungsstelle von Pro Familia über die Ängste werdender Eltern unterhalten. Und sie war in der Redaktion eines Printmagazins, das ausschließlich von Menschen mit Down-Syndrom geschrieben wird.