Wer mit dem Mond im Rücken hoch an den Himmel blickt, sollte mit etwas Glück ein bis zwei Dutzend Sternschnuppen pro Stunde erkennen. Das Maximum wird in der Nacht zu Mittwoch erwartet.
Pro Tag, so schätzen Fachleute, treffen 50 Tonnen kosmischen Staubs die Atmosphäre. Das meiste ist mikroskopisch klein und führt zu keiner Leuchterscheinung. Doch bis heute ist unklar, wie viele dieser Teilchen in den Luftschichten komplett verglühen und wie viele den Boden erreichen.
Meteorstaub findet sich in den Sedimenten der Ozeane, in Wüsten und dem Eis der Polargebiete. In rund 90 Kilometern Höhe gibt es Atmosphärenschichten mit viel Natrium und Spuren anderer Metalle – dieses Material stammt von verglühten Meteorpartikeln.
Über 2000 Grad Celsius binnen Sekunden
Am Institut für Chemie der Universität Leeds gibt es eine Anlage, in der sich die winzigen Körnchen aus Magnesium, Kohlenstoff, Eisen, Kalzium, Silikaten und anderen Stoffen binnen Sekunden auf über 2000 Grad Celsius aufheizen und wieder abkühlen lassen.
So simulieren die Fachleute den Eintritt in die Atmosphäre und untersuchen, wie viel Material verdampft und welche Partikel diese Bedingungen aushalten und bis zum Boden gelangen.
Während Sternschnuppenfans in den kommenden Nächten nach einigen kleinen Steinchen der Draconiden Ausschau halten, rieseln Tonnen von Staub in die Atmosphäre.