
Der vierte Verdächtige aus den Niederlanden kommt demnach erst später im Rahmen eines Auslieferungsverfahrens nach Deutschland.
Allen Beschuldigten wird die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Sie sollen eng an Führungskräfte des militärischen Flügels der islamistischen Hamas angebunden gewesen sein. Konkrete Anschlagsziele gab es nach bisherigem Kenntnisstand der Behörden nicht.
Gestern waren zudem in Dänemark drei Verdächtige festgenommen worden. Sie stehen im Verdacht, einen Terrorangriff vorbereitet zu haben. Der dänische Geheimdienst erklärte, es gebe keinen direkten Zusammenhang zwischen den Festnahmen in Deutschland und denjenigen in Dänemark.
Deutschland als Rückzugsort
Anschläge außerhalb von Israel und den Palästinensergebieten zu verüben, wäre ein Strategiewechsel der Hamas. Dieser könnte seinen Ursprung womöglich in dem gewachsenen iranischen Einfluss auf den militärischen Arm der Terrororganisation haben.
Bislang war Deutschland für die im Bundesgebiet ansässigen rund 450 Hamas-Mitglieder nach Einschätzung des Verfassungsschutzes ein Rückzugsort, an dem höchstens versucht wurde, Propaganda zu betreiben und Spenden zu sammeln. Um auch dies zu unterbinden, waren in den Jahren 2002 und 2005 zwei der Hamas nahestehende Vereine verboten worden. Anfang November hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ein Betätigungsverbot für die Hamas erlassen, was etwa polizeiliche Maßnahmen bei Kundgebungen erleichtern soll.
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Diese Nachricht wurde am 15.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.