Syrien
Drusen erobern offenbar Suwaida zurück - Lage beruhigt sich

Die Stadt Suwaida im Süden Syriens ist wieder unter Kontrolle der Drusen. Das teilte das Innenministerium in Damaskus am späten Abend mit. Nach einem Großangriff der Drusen hätten sich die sunnitischen Beduinen zurückzogen, hieß es. Inzwischen trafen Hilfskonvois ein.

    Trümmer liegen nach Kämpfen zwischen drusischen Gruppen und Sicherheitskräften in der Stadt Suwaida im Süden Syriens auf der Straße.
    Suwaida soll wieder unter Kontrolle der Drusen sein. (IMAGO / Anadolu Agency / Hisam Hac Omer)
    Der Rote Halbmond schickte nach eigenen Angaben 32 Lastwagen mit Lebensmitteln, Medizin, Wasser, Treibstoff und anderen Gütern, Staatsmedien bestätigten deren Ankunft. In der Provinz Suwaida hatten vor einer Woche Gefechte zwischen Kämpfern der islamischen Minderheit der Drusen und Beduinen begonnen. Die Drusen sind eine Religionsgemeinschaft, die aus dem schiitischen Islam hervorgegangen ist. Sie stellen die Bevölkerungsmehrheit in Suwaida. Die Beduinenstämme gehören der sunnitischen Ausrichtung des Islams an. Beide Volksgruppen sind seit langem verfeindet.
    Mehr zu der Minderheit der Drusen erklären wir hier.
    Die syrische Übergangsregierung entsandte wegen der Gefechte zwischen den beiden Gruppen Truppen in die Region. Daraufhin griff Israel Ziele in der syrischen Hauptstadt Damaskus an, um - nach eigenen Angaben - die Drusen zu unterstützen. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei den Kämpfen in der gesamten Provinz Suwaida fast eintausend Menschen getötet.

    Jordanien, Syrien und USA arbeiten weiter an Stabilisierung der Lage

    In Amman setzten Jordaniens Außenminister Safadi, sein syrischer Kollege Shaibani und der US-Gesandte Barrack ihre Bemühungen zur Stabilisierung der Lage fort. Nach dem Treffen hieß es, man wolle weitere Schritte zur Umsetzung der Feuerpause erreichen. Dazu gehörten unter anderem die Entsendung syrischer Sicherheitskräfte in die Provinz Suwaida und die Freilassung von Häftlingen.
    Diese Nachricht wurde am 20.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.