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Durch Roboter zu psychologischem Verständnis

Technik. - Wie funktioniert unsere Psyche? Dieser Frage gehen die Psychologen seit vielen Jahrzehnten nach, doch die ungeklärten Probleme sind noch immens. Britische Forscher nehmen jetzt sogar die Hilfe von Robotern in Anspruch, um Funktionsmechanismen unseres Geistes zu entschlüsseln.

13.08.2002
    Psychologen der Universität von Indiana in Bloomington wollen einen Roboter so programmieren, dass er auf Belohnungssignale so wie ein Mensch reagiert. Die Forscher der Abteilung für mathematische Psychologie am Institut für Psychologie haben dafür die bereits bekannten Gehirndaten in mathematische Modelle gegossen. "Die simulieren wir dann in einem Computer und vervollständigen sie so lange, bis wir denken, dass es mit unserer Beobachtung übereinstimmt", erklärt William Alexander. Ein Roboter soll dann zeigen, ob die Modelle auch tatsächlich ein realistisches Verhalten hervorbringen.

    Damit das Roboterverhalten auch von den motorischen Möglichkeiten möglichst denen eines Lebewesens entspricht, haben die Wissenschaftler ihn ähnlich ausgestattet wie ein Lebewesen. Eine Greifhand steht für Hände oder Pfoten, Sensoren für die Wahrnehmungsorgane, eine hochempfindliche Kamera für die Augen und das Rechenmodell für das Gehirn. Dabei kann der Roboter namens "Monad" sein Rechenmodell an neue unbekannte Gegebenheiten anpassen. "Wir können das Grundmodell jederzeit beobachten und verfolgen wie der Roboter auf seine Außenwelt reagiert. Sobald er etwas durch die Belohnungssignale hinzulernt, verändert er das Modell. Daran kann man wirklich sehen, dass er etwas gelernt hat", erklärt Alexander. Noch unklar ist allerdings, wie aussagekräftig die psychologische Forschung mit Roboterhilfe ist, da sie die psychologischen Unterschiede zwischen den Individuen nicht berücksichtigen kann.

    [Quelle: Udo Seiwert-Fauti]