
Spanien hatte zwei Missionare aus Westafrika ausfliegen lassen, die sich dort mit dem gefährlichen Virus infiziert hatten. Beide Männer starben wenig später. Eine Klinikangestellte, die einen der Geistlichen gepflegt hatte, zog sich unter bislang ungeklärten Umständen selbst die Krankheit zu. Dies war die erste Ebola-Infektion von Mensch zu Mensch innerhalb Europas.
Neben der Ebola-Kranken sind nun vier weitere Patienten zur Beobachtung in der Isolierstation der Carlos-III-Klinik. Dabei handelt es sich um den Ehemann der Krankenschwester, zwei Kolleginnen und einen aus Nigeria heimgekehrten Spanier. Zwei der Betroffenen wurden inzwischen negativ auf Ebola getestet. Gesundheitsministerin Ana Mato will das Parlament über die Krise unterrichten. Mitarbeiter des Krankenhauses La Paz, in dem es zur Ansteckung der Pflegerin gekommen ist, demonstrierten gegen die Gesundheitsministerin und forderten ihren Rücktritt.
Ausbreitung des Virus in Europa verhindern
Die Europäische Kommission forderte die spanische Regierung auf, für Aufklärung über den Fall zu sorgen. Ein Sprecher sagte, es sei "offensichtlich, dass es irgendwo ein Problem" gebe. Er erinnerte daran, dass alle EU-Staaten aufgerufen worden seien, verlässliche und abgestimmte Verfahren im Umgang mit Ebola einzuführen, um eine Ausbreitung des Virus in Europa zu verhindern.
Medienbericht: Bundeswehr könnte etwaige Ebola-Infizierte nicht ausfliegen
Die Bundeswehr wäre nach Informationen von Spiegel Online nicht in der Lage, bei dem angekündigten Hilfseinsatz in den Ebola-Gebieten infizierte Soldaten auszufliegen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) müsse dieses zentrale Versprechen an Soldaten und andere Freiwillige zurücknehmen. In einem Bericht ihres Staatssekretärs Grübel an den Bundestag heißt es den Angaben zufolge, die Bundeswehr verfüge nicht über die erforderlichen eigenen Lufttransportmittel.
In Westafrika geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von mittlerweile mehr als 3.500 Ebola-Toten aus. Betroffen sind vor allem Liberia, Guinea und Sierra Leone. Das Ebola-Virus wird nur durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen.
(tzi/lob)