![Der frühere deutsche UNO-Botschafter Peter Wittig lacht. Seine Haare wehen im Wind. Der frühere deutsche UNO-Botschafter Peter Wittig lacht. Seine Haare wehen im Wind.](https://bilder.deutschlandfunk.de/FI/LE/_0/fc/FILE_0fcd87e19eed93f5a24b417e70d1c175/imago0086405407h-jpg-100-1280x720.jpg)
Wittig sagte im Deutschlandfunk, er sehe aber keine Chance auf einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat für Deutschland. Europa sei im Sicherheitsrat bereits überrepräsentiert. Einen zusätzlichen Sitz für Deutschland nannte er anachronistisch und nicht mehr den Verhältnissen entsprechend. Wittig riet der deutschen Außenpolitik, eher die großen Länder des globalen Südens zu unterstützen und den europäischen Einfluss über den ständigen französischen Sitz im UNO-Sicherheitsrat zu stärken.
"Ohne UNO wäre Welt noch unsicherer"
Für den ehemaligen Botschafter sind die Vereinten Nationen ein universelles, globales Gerüst für die Welt. Auch wenn die UNO durch Krisen, insbesondere den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die Rivalitäten zwischen China, den USA und Russland geschwächt seien und der Sicherheitsrat durch Russland blockiert sei. Nach Wittigs Ansicht lohnt es sich dennoch für die Vereinten Nationen einzustehen: "Hätten wir sie nicht, wäre die Welt noch unsicherer als sie es jetzt schon ist".
Am 18. September 1973 traten die damals noch zwei deutschen Staaten, also die BRD und die DDR, der UNO bei. Sie wurden damals UN-Mitglieder Nummer 133 und 134. Der Weg zur Mitgliedschaft war allerdings lang: Nach dem Zweiten Weltkrieg galt das aufgeteilte Deutschland den 1945 gegründeten Vereinten Nationen noch als "Feindstaat", erst ab den 1960er Jahren änderte sich die Haltung langsam.
Morgen beginnt in New York die Generaldebatte der Vereinten Nationen. Auf der Vollversammlung beraten mehr als 140 Staats- und Regierungschefs.