"Der Frust wächst und die Angst vor der Zukunft auch.""
Gewerkschaftsfunktionär Vittorio de Martino hat keinen Zweifel: Das Interesse von FIAT-Chef Sergio Marchionne an Opel erschrecke viele Arbeiterinnen und Arbeiter in Turin, weil die Produktpaletten sich ähneln und Überkapazitäten bereits heute ein Problem für FIAT darstellen. In der aktuellen Krise hat der Konzern zwar noch niemanden entlassen, aber Zeitverträge wurden nicht mehr verlängert und die Kurzarbeit ist zu einem gängigen Instrument geworden, um bei geringer Nachfrage die Kosten zu senken.
"Ich habe schon oft Kurzarbeit machen müssen, zuletzt um Weihnachten herum. Für mich als Frau ist das vielleicht nicht ganz so schlimm, weil wir Frauen immer etwas zu tun haben: Hausarbeit, Familie. Die Männer tun sich schwerer damit."
Obwohl die Produktion an den Fließbändern inzwischen wieder auf vollen Touren läuft, ist die Stimmung in Turin gedrückt. Vittorio de Martino erklärt das eben mit der Kurzarbeit, von der mehr als 8000 Angestellte der Motoren- und Entwicklungssparte betroffen sind. Wenn dort gespart werde, sei das kein gutes Zeichen, meint er und fordert mehr statt weniger Geld für Forschung und Entwicklung.
"Wir riskieren sonst einen technologischen Rückstand und einen Nachteil gegenüber anderen Autobauern."
Doch die Finanzlage des Konzerns ist angespannt, die Ausgaben unterliegen einer strengen Kontrolle. FIAT hat Ende vergangenen Jahres überraschend viel Kapital verbraucht. Im März lag die Nettoverschuldung des Unternehmens bei mehr als sechseinhalb Milliarden Euro. Diese hohe Belastung könnte auch Fiats Handlungsfähigkeit bei der Suche nach Partnern einschränken. Die Arbeiter in Turin interpretieren Opel mehr als einen möglichen Klotz am Bein denn als Hilfe. Dass der Einstieg bei Opel der angeschlagenen General-Motors-Tochter einen Wettbewerbsvorteil bringe, bezweifelt der Betriebsrat Vincenzo Tripoldi.
"Ich hoffe es, aber ehrlich gesagt ist es mit dem Optimismus nicht weit her. Als ich Kind war, haben meine Großeltern und mein Vater immer mit Hoffnung auf den nächsten Tag geschaut, die Zukunft bringt dir immer etwas besseres, haben sie zu mir gesagt. Ich kann das heute nicht zu meiner Tochter sagen. Ich glaube nicht, dass es für sie besser wird. Da bin ich alles andere als optimistisch."
Aktuelle Äußerungen des Konzernchefs machen dem fast 50-jährigen Betriebsrat Tripoldi wenig Mut. "Um die Krise zu bewältigen werde Fiat die Produktionsstätten in Italien umstrukturieren müssen", sagte Fiat-Chef Sergio Marchionne kürzlich. Umstrukturieren - das klingt in den Ohren seiner Belegschaft nach zusammenlegen und schließen. Vor fünf Jahren noch hatte FIAT versprochen, kein einziges Werk in Italien zu schließen. Die Zeiten haben sich geändert.
Gewerkschaftsfunktionär Vittorio de Martino hat keinen Zweifel: Das Interesse von FIAT-Chef Sergio Marchionne an Opel erschrecke viele Arbeiterinnen und Arbeiter in Turin, weil die Produktpaletten sich ähneln und Überkapazitäten bereits heute ein Problem für FIAT darstellen. In der aktuellen Krise hat der Konzern zwar noch niemanden entlassen, aber Zeitverträge wurden nicht mehr verlängert und die Kurzarbeit ist zu einem gängigen Instrument geworden, um bei geringer Nachfrage die Kosten zu senken.
"Ich habe schon oft Kurzarbeit machen müssen, zuletzt um Weihnachten herum. Für mich als Frau ist das vielleicht nicht ganz so schlimm, weil wir Frauen immer etwas zu tun haben: Hausarbeit, Familie. Die Männer tun sich schwerer damit."
Obwohl die Produktion an den Fließbändern inzwischen wieder auf vollen Touren läuft, ist die Stimmung in Turin gedrückt. Vittorio de Martino erklärt das eben mit der Kurzarbeit, von der mehr als 8000 Angestellte der Motoren- und Entwicklungssparte betroffen sind. Wenn dort gespart werde, sei das kein gutes Zeichen, meint er und fordert mehr statt weniger Geld für Forschung und Entwicklung.
"Wir riskieren sonst einen technologischen Rückstand und einen Nachteil gegenüber anderen Autobauern."
Doch die Finanzlage des Konzerns ist angespannt, die Ausgaben unterliegen einer strengen Kontrolle. FIAT hat Ende vergangenen Jahres überraschend viel Kapital verbraucht. Im März lag die Nettoverschuldung des Unternehmens bei mehr als sechseinhalb Milliarden Euro. Diese hohe Belastung könnte auch Fiats Handlungsfähigkeit bei der Suche nach Partnern einschränken. Die Arbeiter in Turin interpretieren Opel mehr als einen möglichen Klotz am Bein denn als Hilfe. Dass der Einstieg bei Opel der angeschlagenen General-Motors-Tochter einen Wettbewerbsvorteil bringe, bezweifelt der Betriebsrat Vincenzo Tripoldi.
"Ich hoffe es, aber ehrlich gesagt ist es mit dem Optimismus nicht weit her. Als ich Kind war, haben meine Großeltern und mein Vater immer mit Hoffnung auf den nächsten Tag geschaut, die Zukunft bringt dir immer etwas besseres, haben sie zu mir gesagt. Ich kann das heute nicht zu meiner Tochter sagen. Ich glaube nicht, dass es für sie besser wird. Da bin ich alles andere als optimistisch."
Aktuelle Äußerungen des Konzernchefs machen dem fast 50-jährigen Betriebsrat Tripoldi wenig Mut. "Um die Krise zu bewältigen werde Fiat die Produktionsstätten in Italien umstrukturieren müssen", sagte Fiat-Chef Sergio Marchionne kürzlich. Umstrukturieren - das klingt in den Ohren seiner Belegschaft nach zusammenlegen und schließen. Vor fünf Jahren noch hatte FIAT versprochen, kein einziges Werk in Italien zu schließen. Die Zeiten haben sich geändert.