Wer Fleisch essen will, wer Leder nutzt, wer fleischfressende Tiere hält, muss töten, oder töten lassen. Aber musste man beim Auftreten von BSE Tausende von Rindern töten, um die Marktpreise zu stützen? Müssen Tiere auf dem Transport durch Stress sterben? Wie sieht es bei der Tötung von Tieren aus mit der Ehrfurcht vor dem Leben, die in den meisten Kulturen vorhanden ist. Dazu fand am Wochenende eine Tagung in der evangelischen Akademie Bad Boll statt.
Als Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes leitet die Biologin Dr. Brigitte Rusche die Akademie für Tierschutz in Neubiberg. Sie nennt Beispiele, bei denen die Tötung von Tieren fragwürdig ist:
Wenn man in die sogenannte Hobbyhaltung geht, muss man sehen, dass in der Zucht Tiere getötet werden, weil sie nicht dem Zuchtstandard entsprechen, ein Vorgehen was übrigens nach dem Tierschutzgesetz eigentlich nicht gedeckt ist, was aber meistens im Verborgenen stattfindet.
Die Tötung von Rindern bei BSE-Verdacht und um die Preise zu stützen, ist rechtlich umstritten. Wurden die getöteten Tiere untersucht und als Lebensmittel gelagert, handelt es sich aber nur um eine vorgezogene Schlachtung.
Beispiel Versuchstiere: Wir haben etwa 2 Millionen Versuchstiere in Deutschland, die jedes Jahr in den Tierversuch gelangen unter strengen Auflagen und Bestimmungen. Wir müssen aber davon aus-gehen, dass etwa die Hälfte der Versuchstiere, die gezüchtet wird, nicht im Versuch landet, sondern einfach überflüssig geworden ist, auf den Müll kommt, vernichtet, verfüttert wird.
Denn Versuchstiere werden auf Vorrat gezüchtet und sind ab einem bestimmten Alter für manche Versuche nicht mehr brauchbar.
Aber rund 42 Millionen getötete nutzlose Hähnchen jährlich, das ist pervers:
Wir haben in der Nutztierhaltung sehr ausgeprägt Züchtungen, die auf einen bestimmten Verwendungszweck hin gehen. Unsere Hühner sind z.B. einmal gezüchtet auf viele Eier zu legen. Das sind die Legerassen. Und das hat die Konsequenz, dass die Hähnchen dieser Legerassen überhaupt zu gar nichts mehr gut sind. Die setzen kein Fleisch an, die können also nicht mehr als Brathähnchen verkauft werden. Und das bedeutet, dass sie schon gleich nach dem Schlüp-fen aussortiert und zermust werden und als Tierfutter verarbeitet werden.
Sie zu töten und weitere 42 Millionen Brathähnchen ausbrüten zu lassen ist billiger als Hühnerrassen zu nutzen, die Eier legen und Fleisch ansetzen. Die Schlachtung von Nutztieren - allein rund 40 Millionen Schweine jährlich - ist legal. Empfinden die Tiere Angst, wenn es zum Schlachthof geht, wenn sie getötet werden? Sie wissen doch nicht, was sie erwartet. Prof. Jörg Hartung vom Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover ist vorsichtig:
Vielfach wird ja gesagt, sie würden dann etwas ahnen schon. Wir haben grade bei Schweinen und aber auch sonst bei landwirtschaftlichen Nutztieren das eher nicht gesehen, selbst, wenn ein totes Tier und auch das Blut des toten Tieres da liegt, wird das Schwein interessiert schnüffeln. Aber sie sehen z.B. keine Erhöhung der Herzfrequenz, oder eine Ausschüttung von Stresshormonen, oder dergleichen. Insofern hat das Tier keine Vorstellung von dem Tod. Ist ja auch erklärlich: Diese Erfahrung hat es auch noch nicht gemacht.
Die langweilige Gefahrlosigkeit des bisherigen Lebens macht das Tier aber anfälliger für den Stress des Transportes und erzeugt in jeder ungewohnten Umgebung Angst. Prof. Hartung hat auch Tötungsverfahren verglichen, etwa Bolzenschuss, oder Ausbluten nach Betäubung durch Strom oder Gas. Der Bolzenschuss ist aus Sicht des Tierschutzes das Beste. Aber damit kann man keine 600 Tiere in der Stunde töten. Er ist also weniger wirtschaftlich. Dafür ist die Fleischqualität besser, weil bei ihm das Tier sofort tot ist und sich nicht durch letzte Zuckungen verletzt.
Es wird wenig von dieser Aktion eben merken. Auch positiv für das Fleisch, wenn es einem gelingt dass man die Stammhirnzentren ausschaltet, so dass keine Exitationen anschließend auftreten und das hat Auswirkungen auf die Fleischqualität. Aber das ist möglich mit dem Bolzenschuss und vielleicht können ja hier die Ingenieure animiert werden ein neues System zu entwickeln.
...das Tierschutz, Fleischqualität und Wirtschaftlichkeit verbindet. Solange Verbraucher naberur auf den Preis des Fleisches schauen und nicht darauf welche Qualität es hat und wie es erzeugt wurde, wird das Leiden der Tiere weiter gehen.
Als Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes leitet die Biologin Dr. Brigitte Rusche die Akademie für Tierschutz in Neubiberg. Sie nennt Beispiele, bei denen die Tötung von Tieren fragwürdig ist:
Wenn man in die sogenannte Hobbyhaltung geht, muss man sehen, dass in der Zucht Tiere getötet werden, weil sie nicht dem Zuchtstandard entsprechen, ein Vorgehen was übrigens nach dem Tierschutzgesetz eigentlich nicht gedeckt ist, was aber meistens im Verborgenen stattfindet.
Die Tötung von Rindern bei BSE-Verdacht und um die Preise zu stützen, ist rechtlich umstritten. Wurden die getöteten Tiere untersucht und als Lebensmittel gelagert, handelt es sich aber nur um eine vorgezogene Schlachtung.
Beispiel Versuchstiere: Wir haben etwa 2 Millionen Versuchstiere in Deutschland, die jedes Jahr in den Tierversuch gelangen unter strengen Auflagen und Bestimmungen. Wir müssen aber davon aus-gehen, dass etwa die Hälfte der Versuchstiere, die gezüchtet wird, nicht im Versuch landet, sondern einfach überflüssig geworden ist, auf den Müll kommt, vernichtet, verfüttert wird.
Denn Versuchstiere werden auf Vorrat gezüchtet und sind ab einem bestimmten Alter für manche Versuche nicht mehr brauchbar.
Aber rund 42 Millionen getötete nutzlose Hähnchen jährlich, das ist pervers:
Wir haben in der Nutztierhaltung sehr ausgeprägt Züchtungen, die auf einen bestimmten Verwendungszweck hin gehen. Unsere Hühner sind z.B. einmal gezüchtet auf viele Eier zu legen. Das sind die Legerassen. Und das hat die Konsequenz, dass die Hähnchen dieser Legerassen überhaupt zu gar nichts mehr gut sind. Die setzen kein Fleisch an, die können also nicht mehr als Brathähnchen verkauft werden. Und das bedeutet, dass sie schon gleich nach dem Schlüp-fen aussortiert und zermust werden und als Tierfutter verarbeitet werden.
Sie zu töten und weitere 42 Millionen Brathähnchen ausbrüten zu lassen ist billiger als Hühnerrassen zu nutzen, die Eier legen und Fleisch ansetzen. Die Schlachtung von Nutztieren - allein rund 40 Millionen Schweine jährlich - ist legal. Empfinden die Tiere Angst, wenn es zum Schlachthof geht, wenn sie getötet werden? Sie wissen doch nicht, was sie erwartet. Prof. Jörg Hartung vom Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover ist vorsichtig:
Vielfach wird ja gesagt, sie würden dann etwas ahnen schon. Wir haben grade bei Schweinen und aber auch sonst bei landwirtschaftlichen Nutztieren das eher nicht gesehen, selbst, wenn ein totes Tier und auch das Blut des toten Tieres da liegt, wird das Schwein interessiert schnüffeln. Aber sie sehen z.B. keine Erhöhung der Herzfrequenz, oder eine Ausschüttung von Stresshormonen, oder dergleichen. Insofern hat das Tier keine Vorstellung von dem Tod. Ist ja auch erklärlich: Diese Erfahrung hat es auch noch nicht gemacht.
Die langweilige Gefahrlosigkeit des bisherigen Lebens macht das Tier aber anfälliger für den Stress des Transportes und erzeugt in jeder ungewohnten Umgebung Angst. Prof. Hartung hat auch Tötungsverfahren verglichen, etwa Bolzenschuss, oder Ausbluten nach Betäubung durch Strom oder Gas. Der Bolzenschuss ist aus Sicht des Tierschutzes das Beste. Aber damit kann man keine 600 Tiere in der Stunde töten. Er ist also weniger wirtschaftlich. Dafür ist die Fleischqualität besser, weil bei ihm das Tier sofort tot ist und sich nicht durch letzte Zuckungen verletzt.
Es wird wenig von dieser Aktion eben merken. Auch positiv für das Fleisch, wenn es einem gelingt dass man die Stammhirnzentren ausschaltet, so dass keine Exitationen anschließend auftreten und das hat Auswirkungen auf die Fleischqualität. Aber das ist möglich mit dem Bolzenschuss und vielleicht können ja hier die Ingenieure animiert werden ein neues System zu entwickeln.
...das Tierschutz, Fleischqualität und Wirtschaftlichkeit verbindet. Solange Verbraucher naberur auf den Preis des Fleisches schauen und nicht darauf welche Qualität es hat und wie es erzeugt wurde, wird das Leiden der Tiere weiter gehen.