Dirk Müller: So klingt er also, der Auftakt der "Mauersplitter". Vom 13. August 2009 bis heute, zum 18. März, zum Tag der freien Volkskammerwahl in der DDR, haben wir ihn 218-mal an dieser Stelle, um 7:28 Uhr, gesendet: Eindrücke, Beobachtungen, Collagen aus der Wendezeit. Bei uns im Studio ist nun Deutschlandfunk-Chefredakteur Stephan Detjen. Guten Morgen!
Stephan Detjen: Guten Morgen, Herr Müller!
Müller: Warum hören wir denn ausgerechnet heute auf?
Detjen: Weil heute, weil dieser 18. März das Enddatum der Freiheitsrevolution in der DDR markiert. Wir haben in diesen sieben Monaten eine Revolution akustisch umrahmt, nachvollzogen. Der 13. August, das war der 28. Jahrestag des Mauerbaus in der DDR. Man hätte die Reihe natürlich früher beginnen können, der revolutionäre Prozess begann natürlich schon früher, etwa mit den Protesten gegen die Fälschung der Kommunalwahlen in der DDR. Aber definitiv: Dieser 18. März setzt einen Schlusspunkt der Demokratie. Danach beginnt ein anderer, ein neuer, ein parlamentarisch-demokratischer Prozess, der dann zur Einheit führt. Und dieser 18. März – das haben wir eben um 7:15 Uhr auch in der Stimmencollage noch mal gehört; das war übrigens die Stimme von Joachim Gauck – ist ein Festtag der Demokratie, auf den diese Revolution zulief.
Müller: 218-mal ist der "Mauersplitter" bei uns im Deutschlandfunk um diese Zeit gelaufen. Das war ja nicht ganz unumstritten, so eine lange Laufzeit über viele, viele Monate. Hat sich das dennoch gelohnt?
Detjen: Ja. Ich glaube, es ist deutlich geworden, dass ein solcher Prozess, dass diese Revolution ihre Dauer hatte, die Phasen der Unsicherheit, dass der Gewinn dieser Freiheit aus einem Ringen entstanden ist, aus Phasen der Suche nach Orientierung immer wieder. Es ging ja auch darum, ein Zeichen zu setzen in einer Situation, in der auch wir in den Medien immer dazu neigen, uns auf einzelne Ereignisse zu fokussieren, auch in diesem Prozess der Einheit und der friedlichen Revolution, auf den Fall der Mauer, auf Kohls Auftritt in Dresden am 19. Dezember, auf die Stürmung der Stasi-Zentrale in der Normannenstraße in Berlin. Das sind diese einzelnen herausragenden Ereignisse. Aber ich glaube, nur indem wir diesen Bogen gespannt haben, indem wir wirklich diese Dauer des Prozesses in seiner Vielstimmigkeit gezeigt haben, haben wir noch mal das Spezifische dieser Entwicklung abgebildet.
Müller: Nun ist der "Mauersplitter" bei uns ja jeden Morgen ohne Kommentare, ohne Einordnung gelaufen. Es ging um die Stimmeneindrücke, um Interview-Auszüge, um Collagen. War das richtig?
Detjen: Ich glaube, das ist ein ganz interessanter Weg gewesen, diese historische Phase abzubilden. Wir haben ja wirklich eine große Vielfalt von Stimmen gehört, auch Stimmen der Herrschenden, die gespürt haben, dass ihre Macht zu Ende ging. Das waren Stimmen immer wieder von großer Desorientierung, aber natürlich – und das sind auch die Stimmen, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind – die Stimmen der Bürgerrechtler, die Aufrufe der Oppositionsgruppen, die Stimmen von Demonstranten und im Spätsommer die Stimmen der Flüchtlinge aus der DDR, die sich einfach über ihre Freiheit, über die gewonnene Freiheit gefreut haben. Insofern ist diese Reihe auch eine Hommage gewesen an die mutigen und beherzten Menschen in der DDR, die diese Freiheit erkämpft haben.
Müller: Deutschlandfunk-Chefredakteur Stefan Detjen bei uns im Studio heute Morgen zum letzten "Mauersplitter" im Deutschlandfunk, und diesen letzten "Mauersplitter" hören wir genau jetzt.
Stephan Detjen: Guten Morgen, Herr Müller!
Müller: Warum hören wir denn ausgerechnet heute auf?
Detjen: Weil heute, weil dieser 18. März das Enddatum der Freiheitsrevolution in der DDR markiert. Wir haben in diesen sieben Monaten eine Revolution akustisch umrahmt, nachvollzogen. Der 13. August, das war der 28. Jahrestag des Mauerbaus in der DDR. Man hätte die Reihe natürlich früher beginnen können, der revolutionäre Prozess begann natürlich schon früher, etwa mit den Protesten gegen die Fälschung der Kommunalwahlen in der DDR. Aber definitiv: Dieser 18. März setzt einen Schlusspunkt der Demokratie. Danach beginnt ein anderer, ein neuer, ein parlamentarisch-demokratischer Prozess, der dann zur Einheit führt. Und dieser 18. März – das haben wir eben um 7:15 Uhr auch in der Stimmencollage noch mal gehört; das war übrigens die Stimme von Joachim Gauck – ist ein Festtag der Demokratie, auf den diese Revolution zulief.
Müller: 218-mal ist der "Mauersplitter" bei uns im Deutschlandfunk um diese Zeit gelaufen. Das war ja nicht ganz unumstritten, so eine lange Laufzeit über viele, viele Monate. Hat sich das dennoch gelohnt?
Detjen: Ja. Ich glaube, es ist deutlich geworden, dass ein solcher Prozess, dass diese Revolution ihre Dauer hatte, die Phasen der Unsicherheit, dass der Gewinn dieser Freiheit aus einem Ringen entstanden ist, aus Phasen der Suche nach Orientierung immer wieder. Es ging ja auch darum, ein Zeichen zu setzen in einer Situation, in der auch wir in den Medien immer dazu neigen, uns auf einzelne Ereignisse zu fokussieren, auch in diesem Prozess der Einheit und der friedlichen Revolution, auf den Fall der Mauer, auf Kohls Auftritt in Dresden am 19. Dezember, auf die Stürmung der Stasi-Zentrale in der Normannenstraße in Berlin. Das sind diese einzelnen herausragenden Ereignisse. Aber ich glaube, nur indem wir diesen Bogen gespannt haben, indem wir wirklich diese Dauer des Prozesses in seiner Vielstimmigkeit gezeigt haben, haben wir noch mal das Spezifische dieser Entwicklung abgebildet.
Müller: Nun ist der "Mauersplitter" bei uns ja jeden Morgen ohne Kommentare, ohne Einordnung gelaufen. Es ging um die Stimmeneindrücke, um Interview-Auszüge, um Collagen. War das richtig?
Detjen: Ich glaube, das ist ein ganz interessanter Weg gewesen, diese historische Phase abzubilden. Wir haben ja wirklich eine große Vielfalt von Stimmen gehört, auch Stimmen der Herrschenden, die gespürt haben, dass ihre Macht zu Ende ging. Das waren Stimmen immer wieder von großer Desorientierung, aber natürlich – und das sind auch die Stimmen, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind – die Stimmen der Bürgerrechtler, die Aufrufe der Oppositionsgruppen, die Stimmen von Demonstranten und im Spätsommer die Stimmen der Flüchtlinge aus der DDR, die sich einfach über ihre Freiheit, über die gewonnene Freiheit gefreut haben. Insofern ist diese Reihe auch eine Hommage gewesen an die mutigen und beherzten Menschen in der DDR, die diese Freiheit erkämpft haben.
Müller: Deutschlandfunk-Chefredakteur Stefan Detjen bei uns im Studio heute Morgen zum letzten "Mauersplitter" im Deutschlandfunk, und diesen letzten "Mauersplitter" hören wir genau jetzt.