
Henry Cavendish war sehr wortkarg und kontaktscheu. Die Mutter war wenige Jahre nach seiner Geburt gestorben und er lebte lange Zeit bei seinem Vater, mit dem er viele chemische und physikalische Experimente durchführte. 1766 entdeckte Henry Cavendish das Element Wasserstoff. Sein wohl bedeutendstes Werk ist die erste Bestimmung der Masse der Erde. Auf einer Drehwaage beobachtete er die gegenseitige Anziehung der Probekörper – Bleikugeln mit einem dreiviertel und mehr als 150 Kilogramm Masse.

Der geniale Experimentator hatte eine Messapparatur größter Empfindlichkeit ersonnen und alle möglichen Störeffekte abgeschirmt. Henry Cavendish bestimmte die Stärke der Anziehungskraft der Erde auf ein Prozent genau, die Dichte der Erde – und damit auch ihre Masse – auf 0,6 Prozent. Dank der Bestimmung der Erdmasse ließ sich ebenfalls die absolute Masse des Mondes, der Sonne oder von Planeten mit beobachtbaren Begleitern bestimmen, also Jupiter und Saturn.
Henry Cavendish, der die Erde "gewogen" hat, ist 1810 im Alter von 78 Jahren in London verstorben. 70 Jahre später stiftete ein Nachfahre einen Großteil seines Vermögens der Universität Cambridge. Deren Physik-Institut heißt seitdem Cavendish-Labor.