Jasper Barenberg: Zwischen 14 und 16 Jahre sind sie alt, die Jugendlichen, die auf der niederländischen Insel Ameland andere in ihrem Alter gequält und sexuell missbraucht haben sollen. Vergewaltigung und schwere Körperverletzung wirft ihnen die Staatsanwaltschaft in Osnabrück vor. Zwei bis drei Monate wird es wohl noch dauern, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind. Acht Beschuldigte allerdings haben die Vorwürfe inzwischen teilweise oder ganz gestanden. Und auch das wurde in den letzten Wochen deutlich: Dass sich manche der Täter gut auskannten auf Internetseiten mit pornografischen Inhalten, dass manche der Täter sich schon vor der Ferienreise in Foren im Internet über Analsex ausgetauscht hatten beispielsweise. Über diesen Zusammenhang möchte ich jetzt mit der Kriminalpsychologin Sabine Nowara sprechen, die Hunderte Fälle sexueller Übergriffe von Jugendlichen an Jugendlichen begutachtet hat. Einen schönen guten Morgen, Frau Nowara!
Sabine Nowara: Guten Morgen!
Barenberg: Jugendliche, die anderen Jugendlichen sexuell Gewalt antun - für den bekannten Pädagogen Bernhard Bueb eine völlig neue Form des Missbrauchs, er kannte das vorher nicht. Sprechen wir hier von seltenen Einzelfällen, von Ausnahmen?
Nowara: Man kann nicht unbedingt von Ausnahmen sprechen. Aber dass man jetzt sagen könnte, es sei ein völlig neues Phänomen, das denke ich ist auch verfehlt, denn wir kennen solche Vorfälle schon seit zig Jahren immer wieder mal. Sie sind halt nur nicht so publik geworden, das ist die eine Seite, und die andere Seite ist, dass möglicherweise die Massivität zugenommen hat oder dass es sich qualitativ verändert hat.
Barenberg: Jugendliche, die sich auch für ihre Misshandlungen offenbar Anregungen aus dem Internet geholt haben - ist das ein typisches Phänomen bei solchen Fällen aus Ihrer Sicht?
Nowara: Zumindest ist das ein Phänomen der neueren Zeit insofern, als das Internet ja so lange noch nicht zugänglich ist, insbesondere für Jugendliche, und dass wir in den letzten Jahren ja eben vermehrt das Phänomen haben, dass überhaupt derartige, ja, Seiten überschwemmt sind im Prinzip.
Barenberg: 13- und 14-Jährige, die sich verabreden, um Pornovideos oder -bilder im Netz anzuschauen - davon berichten ja Menschen aus dem Umfeld der Ereignisse auf Ameland. Ist das heute die Ausnahme, ist es die Regel, wie können wir das einschätzen?
Nowara: Zumindest ist es so, dass Jugendliche auf einmal diesen Zugang haben, und das ist ein Alter, da ist man neugierig, da entdeckt man Sexualität, und dann will man natürlich so viele Informationen wie möglich bekommen, und solche Sachen oder solche Seiten, Entschuldigung, die wecken natürlich auch weitere Neugier, das heißt: Das, was da ist, wird auch versucht zu konsumieren.
Barenberg: Und können Sie einschätzen, wie das Verhältnis zur Sexualität bei diesen Jugendlichen verändert wird durch den Konsum beispielsweise solcher Seiten?
Nowara: Wir wissen noch relativ wenig darüber, weil es ein, sage ich mal, relativ neues Phänomen ist. Was man aber bestimmt sagen kann, ist, dass die Jugendlichen ein schiefes Bild von Sexualität bekommen, denn das - das gilt sowohl für junge Männer als auch junge Frauen -, denn das, was ja in pornografischen Seiten vermittelt wird, das ist ja nicht die Realität von Sexualität. Und es ist ein Unterschied, ob ein junger Mensch so etwas konsumiert, dessen Sexualität sich gerade erst entwickelt, oder ob das jetzt ein Erwachsener tut, der das sozusagen zusätzlich aus irgendwelchen Gründen, die ja eine reine Geschmacksfrage sind, dann für sich konsumiert.
Barenberg: Jugendliche, die verwickelt sind in die Ereignisse in Ameland, haben ja auch offenbar bestimmte sexuelle Praktiken im Netz darüber gelernt, sie haben- ein Begriff ist da bekannt geworden in diesem Zusammenhang, der Begriff Fisting, dann haben sie diesen Begriff aber falsch verwandt. Wie müssen wir uns also vorstellen, wie Jugendliche vielleicht auch gar nicht verarbeiten können, was sie dort mitbekommen im Netz?
Nowara: Das ist natürlich so, dass sie auf einmal mit Dingen konfrontiert sind, die üblicherweise auch in einem Aufklärungsgespräch so sicherlich nicht fallen würden, selbst wenn es sehr offen geführt wird. Das heißt, sie sind sich möglicherweise der Ausmaße dessen, was sie dann letztlich tun, halt gar nicht bewusst. Aber das ist eben ein weiteres Phänomen dieser Zeit, dass man in solchen Bereichen dann mit den Jugendlichen eben auch anders und offener sprechen muss, als man es vielleicht früher getan hätte.
Barenberg: Es ist ja manchmal schon geradezu von einer Generation Porno die Rede. In welcher Weise kann man sagen, ob das Internet Schuld an dieser Form von Gewalt hat?
Nowara: Ja, das Internet an sich hat natürlich überhaupt keine Schuld, sondern das Internet stellt erst mal Informationen bereit, wenn man das ganz allgemein ausdrückt. Diese Informationen werden dann aufgenommen. Aber die Frage ist natürlich die: Wie gehen Jugendliche damit um, wie sieht es überhaupt aus mit deren Medienkompetenz - das ist ja immer so ein Stichwort im Moment -, die vermittelt werden soll? Aber auf der anderen Seite ist es natürlich auch notwendig, dass sie nicht nur die Kompetenz haben, mit irgendwelchen Medien umzugehen, sondern dass offen über diese Dinge dann auch mit ihnen gesprochen wird. Und wenn ich dann höre, dass beispielsweise Betreuer sagen, das ist uns selber alles nicht bekannt, also dann ist es ein bisschen schwierig, wenn Leute, die junge Leute diesen Alters betreuen sollen, selber, sage ich mal, nicht auf dem Stand der Zeit sind.
Barenberg: Wie ist es denn mit den Eltern, müssen Eltern einen anderen Umgang mit ihren Kindern lernen bei solchen Themen?
Nowara: Ich denke schon. Also wir haben ja gedacht, dass das eigentlich längst gang und gäbe wäre, dass eben Eltern da, ja, sage ich mal, heute eine andere Haltung haben, als es vielleicht vor 20, 30 Jahren der Fall war. Aber ich spreche immer noch mit ganz vielen Jugendlichen, die mir dann sagen, zu Hause findet keine Aufklärung statt oder hat nicht stattgefunden, weil Eltern die Haltung haben: Die kriegen das ja sowieso überall mit. Das mag zwar sein, dass man an jeder Ecke mit Sexualität oder zum Teil auch mit Pornografie konfrontiert wird als Jugendlicher, nun sind sie damit dann aber auch allein gelassen, das heißt, es ist schon nach wie vor Aufgabe der Eltern, das auch irgendwie aufzugreifen und mit denen zu besprechen.
Barenberg: Es gibt eine Diskussion darüber, Frau Nowara, pornografische Inhalte im Internet zu sperren, löschen zu lassen, zu verbieten. Was halten Sie davon?
Nowara: Erstens wird man es gar nicht können, und zweitens: Das Verbot allein, denke ich, genügt nicht. Diese Dinge sind ja nun mittlerweile im Raum, und es ist ja auch nicht nur im Internet, sondern es geht ja auch im Fernsehen freizügiger zu, wir hören es in irgendwelchen Liedertexten von irgendwelchen Rap-Musikern. Das heißt, es geht nicht darum, dass man jetzt versucht, das Übel aus der Welt zu schaffen, sondern es geht darum, dass man angemessen damit umgeht.
Barenberg: Und wie sieht dieser angemessene Umgang aus?
Nowara: Der angemessene Umgang ist eben der, dass es besprochen wird, dass man auf diese Dinge eingeht und dass man die Jugendlichen halt mit diesen Dingen nicht alleine lässt.
Barenberg: Früher haben sich Jungs gerauft, heute stecken sie anderen Gegenstände in den Po, hat einer der im weitesten Sinne Beteiligten von Ameland gesagt. Verstehen Erwachsene heute die Welt von 15-Jährigen gar nicht mehr?
Nowara: Nein, also ich glaube, das kann man sicherlich nicht sagen, dass das so die Alternative zu der früheren Rauferei ist, sondern die gibt es halt nach wie vor, aber es gibt eben auch diese, sage ich mal, neuen Umgangsformen, und da muss man eben auch sagen: Es ist mittlerweile verbreitet punktuell, aber man kann auch nicht sagen, dass es überall jetzt und immer vorkommt. Aber man muss eben auch darauf eingehen.
Barenberg: Sie haben jugendliche Täter begutachtet. Wie gehen diese jugendlichen Täter, die sich sexueller Übergriffe schuldig gemacht haben, wie gehen die mit diesen Taten um?
Nowara: Das ist sehr unterschiedlich. Also wenn ihnen im Nachhinein bewusst wird, was sie gemacht haben - das ist in der Situation häufig gar nicht der Fall, da überwiegt bei ihnen auch die Aufregung und dass sie glauben, was Besonderes zu tun oder dass es irgendwelche Machtspielereien sind, das hat ja sehr unterschiedliche Motive, warum es zu solchen Übergriffen kommt -, aber wenn sie dann innehalten und erst mal auch sehen, was sie auch angerichtet haben bei den Opfern, die das Ganze erlitten haben, dann ist häufig ganz viel Scham im Raum. Manche bagatellisieren das aber auch und dann kommt so ein Spruch wie der von gerade, den Sie da zitiert haben. Das heißt, auch hier haben wir einen unterschiedlichen Umgang, aber es ist in jedem Fall wichtig, dass ein Problembewusstsein für diese Dinge geschaffen wird und dass man das nicht einfach übergeht und sagt: Das ist so eine jugendtümliche Sache und das verwächst sich dann irgendwie schon.
Barenberg: Die Kriminalpsychologin Sabine Nowara heute Morgen hier im Deutschlandfunk im Gespräch. Haben Sie vielen Dank dafür!
Nowara: Ich danke Ihnen!
Sabine Nowara: Guten Morgen!
Barenberg: Jugendliche, die anderen Jugendlichen sexuell Gewalt antun - für den bekannten Pädagogen Bernhard Bueb eine völlig neue Form des Missbrauchs, er kannte das vorher nicht. Sprechen wir hier von seltenen Einzelfällen, von Ausnahmen?
Nowara: Man kann nicht unbedingt von Ausnahmen sprechen. Aber dass man jetzt sagen könnte, es sei ein völlig neues Phänomen, das denke ich ist auch verfehlt, denn wir kennen solche Vorfälle schon seit zig Jahren immer wieder mal. Sie sind halt nur nicht so publik geworden, das ist die eine Seite, und die andere Seite ist, dass möglicherweise die Massivität zugenommen hat oder dass es sich qualitativ verändert hat.
Barenberg: Jugendliche, die sich auch für ihre Misshandlungen offenbar Anregungen aus dem Internet geholt haben - ist das ein typisches Phänomen bei solchen Fällen aus Ihrer Sicht?
Nowara: Zumindest ist das ein Phänomen der neueren Zeit insofern, als das Internet ja so lange noch nicht zugänglich ist, insbesondere für Jugendliche, und dass wir in den letzten Jahren ja eben vermehrt das Phänomen haben, dass überhaupt derartige, ja, Seiten überschwemmt sind im Prinzip.
Barenberg: 13- und 14-Jährige, die sich verabreden, um Pornovideos oder -bilder im Netz anzuschauen - davon berichten ja Menschen aus dem Umfeld der Ereignisse auf Ameland. Ist das heute die Ausnahme, ist es die Regel, wie können wir das einschätzen?
Nowara: Zumindest ist es so, dass Jugendliche auf einmal diesen Zugang haben, und das ist ein Alter, da ist man neugierig, da entdeckt man Sexualität, und dann will man natürlich so viele Informationen wie möglich bekommen, und solche Sachen oder solche Seiten, Entschuldigung, die wecken natürlich auch weitere Neugier, das heißt: Das, was da ist, wird auch versucht zu konsumieren.
Barenberg: Und können Sie einschätzen, wie das Verhältnis zur Sexualität bei diesen Jugendlichen verändert wird durch den Konsum beispielsweise solcher Seiten?
Nowara: Wir wissen noch relativ wenig darüber, weil es ein, sage ich mal, relativ neues Phänomen ist. Was man aber bestimmt sagen kann, ist, dass die Jugendlichen ein schiefes Bild von Sexualität bekommen, denn das - das gilt sowohl für junge Männer als auch junge Frauen -, denn das, was ja in pornografischen Seiten vermittelt wird, das ist ja nicht die Realität von Sexualität. Und es ist ein Unterschied, ob ein junger Mensch so etwas konsumiert, dessen Sexualität sich gerade erst entwickelt, oder ob das jetzt ein Erwachsener tut, der das sozusagen zusätzlich aus irgendwelchen Gründen, die ja eine reine Geschmacksfrage sind, dann für sich konsumiert.
Barenberg: Jugendliche, die verwickelt sind in die Ereignisse in Ameland, haben ja auch offenbar bestimmte sexuelle Praktiken im Netz darüber gelernt, sie haben- ein Begriff ist da bekannt geworden in diesem Zusammenhang, der Begriff Fisting, dann haben sie diesen Begriff aber falsch verwandt. Wie müssen wir uns also vorstellen, wie Jugendliche vielleicht auch gar nicht verarbeiten können, was sie dort mitbekommen im Netz?
Nowara: Das ist natürlich so, dass sie auf einmal mit Dingen konfrontiert sind, die üblicherweise auch in einem Aufklärungsgespräch so sicherlich nicht fallen würden, selbst wenn es sehr offen geführt wird. Das heißt, sie sind sich möglicherweise der Ausmaße dessen, was sie dann letztlich tun, halt gar nicht bewusst. Aber das ist eben ein weiteres Phänomen dieser Zeit, dass man in solchen Bereichen dann mit den Jugendlichen eben auch anders und offener sprechen muss, als man es vielleicht früher getan hätte.
Barenberg: Es ist ja manchmal schon geradezu von einer Generation Porno die Rede. In welcher Weise kann man sagen, ob das Internet Schuld an dieser Form von Gewalt hat?
Nowara: Ja, das Internet an sich hat natürlich überhaupt keine Schuld, sondern das Internet stellt erst mal Informationen bereit, wenn man das ganz allgemein ausdrückt. Diese Informationen werden dann aufgenommen. Aber die Frage ist natürlich die: Wie gehen Jugendliche damit um, wie sieht es überhaupt aus mit deren Medienkompetenz - das ist ja immer so ein Stichwort im Moment -, die vermittelt werden soll? Aber auf der anderen Seite ist es natürlich auch notwendig, dass sie nicht nur die Kompetenz haben, mit irgendwelchen Medien umzugehen, sondern dass offen über diese Dinge dann auch mit ihnen gesprochen wird. Und wenn ich dann höre, dass beispielsweise Betreuer sagen, das ist uns selber alles nicht bekannt, also dann ist es ein bisschen schwierig, wenn Leute, die junge Leute diesen Alters betreuen sollen, selber, sage ich mal, nicht auf dem Stand der Zeit sind.
Barenberg: Wie ist es denn mit den Eltern, müssen Eltern einen anderen Umgang mit ihren Kindern lernen bei solchen Themen?
Nowara: Ich denke schon. Also wir haben ja gedacht, dass das eigentlich längst gang und gäbe wäre, dass eben Eltern da, ja, sage ich mal, heute eine andere Haltung haben, als es vielleicht vor 20, 30 Jahren der Fall war. Aber ich spreche immer noch mit ganz vielen Jugendlichen, die mir dann sagen, zu Hause findet keine Aufklärung statt oder hat nicht stattgefunden, weil Eltern die Haltung haben: Die kriegen das ja sowieso überall mit. Das mag zwar sein, dass man an jeder Ecke mit Sexualität oder zum Teil auch mit Pornografie konfrontiert wird als Jugendlicher, nun sind sie damit dann aber auch allein gelassen, das heißt, es ist schon nach wie vor Aufgabe der Eltern, das auch irgendwie aufzugreifen und mit denen zu besprechen.
Barenberg: Es gibt eine Diskussion darüber, Frau Nowara, pornografische Inhalte im Internet zu sperren, löschen zu lassen, zu verbieten. Was halten Sie davon?
Nowara: Erstens wird man es gar nicht können, und zweitens: Das Verbot allein, denke ich, genügt nicht. Diese Dinge sind ja nun mittlerweile im Raum, und es ist ja auch nicht nur im Internet, sondern es geht ja auch im Fernsehen freizügiger zu, wir hören es in irgendwelchen Liedertexten von irgendwelchen Rap-Musikern. Das heißt, es geht nicht darum, dass man jetzt versucht, das Übel aus der Welt zu schaffen, sondern es geht darum, dass man angemessen damit umgeht.
Barenberg: Und wie sieht dieser angemessene Umgang aus?
Nowara: Der angemessene Umgang ist eben der, dass es besprochen wird, dass man auf diese Dinge eingeht und dass man die Jugendlichen halt mit diesen Dingen nicht alleine lässt.
Barenberg: Früher haben sich Jungs gerauft, heute stecken sie anderen Gegenstände in den Po, hat einer der im weitesten Sinne Beteiligten von Ameland gesagt. Verstehen Erwachsene heute die Welt von 15-Jährigen gar nicht mehr?
Nowara: Nein, also ich glaube, das kann man sicherlich nicht sagen, dass das so die Alternative zu der früheren Rauferei ist, sondern die gibt es halt nach wie vor, aber es gibt eben auch diese, sage ich mal, neuen Umgangsformen, und da muss man eben auch sagen: Es ist mittlerweile verbreitet punktuell, aber man kann auch nicht sagen, dass es überall jetzt und immer vorkommt. Aber man muss eben auch darauf eingehen.
Barenberg: Sie haben jugendliche Täter begutachtet. Wie gehen diese jugendlichen Täter, die sich sexueller Übergriffe schuldig gemacht haben, wie gehen die mit diesen Taten um?
Nowara: Das ist sehr unterschiedlich. Also wenn ihnen im Nachhinein bewusst wird, was sie gemacht haben - das ist in der Situation häufig gar nicht der Fall, da überwiegt bei ihnen auch die Aufregung und dass sie glauben, was Besonderes zu tun oder dass es irgendwelche Machtspielereien sind, das hat ja sehr unterschiedliche Motive, warum es zu solchen Übergriffen kommt -, aber wenn sie dann innehalten und erst mal auch sehen, was sie auch angerichtet haben bei den Opfern, die das Ganze erlitten haben, dann ist häufig ganz viel Scham im Raum. Manche bagatellisieren das aber auch und dann kommt so ein Spruch wie der von gerade, den Sie da zitiert haben. Das heißt, auch hier haben wir einen unterschiedlichen Umgang, aber es ist in jedem Fall wichtig, dass ein Problembewusstsein für diese Dinge geschaffen wird und dass man das nicht einfach übergeht und sagt: Das ist so eine jugendtümliche Sache und das verwächst sich dann irgendwie schon.
Barenberg: Die Kriminalpsychologin Sabine Nowara heute Morgen hier im Deutschlandfunk im Gespräch. Haben Sie vielen Dank dafür!
Nowara: Ich danke Ihnen!