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Ein Stern mit flauschiger Staubscheibe

Das Sternbild Stier mit dem auffälligen Sternhaufen der Plejaden zeigt sich nach neunzehn Uhr im Nordosten und zieht im Laufe der Nacht hoch über den Himmel. Abends steht ein Stück links der Plejaden der sehr junge Stern R Ypsilon Tauri.

Von Dirk Lorenzen |
    Dieser Stern ist erst etwa eine halbe Million Jahre alt - astronomisch gesehen ist er gerade erst entstanden. Daher gehört er auch zu den fünfhundert Sternen des SEEDS-Projekts.

    SEEDS - englisch Saatgut - steht für "Strategische Erkundung von Exoplaneten und Scheiben mit dem Subaru-Teleskop". Mit dem japanischen Acht-Meter-Instrument auf Hawaii wollen die Astronomen Planeten um ferne Sterne fotografieren oder zumindest die Materiescheiben, die sich später zu Planeten verklumpen.

    Das Subaru-Teleskop - auf Japanisch nach den Plejaden benannt - deckt dafür das Licht der jungen Sterne im Blickfeld ab und macht dann Bilder des nur schwach leuchtenden Materials in ihrer Umgebung, ohne dass es vom Stern überstrahlt wird.

    Wie sich nun zeigt, ist R Ypsilon Tauri von einer Staubscheibe umgeben, die etwa doppelt so groß ist wie die Bahn von Neptun in unserem Sonnensystem.

    Erstaunlicherweise ist die Staubscheibe oben und unten in eine Schicht sehr lockeren Materials gehüllt. Die Astronomen vermuten, dass dies Reste der großen Gas- und Staubwolke sind, aus der sich der Stern und die Scheibe gebildet haben.

    Im Laufe der Zeit wird die Strahlung des Sterns die flauschige Scheibenhülle einfach wegpusten - doch so lange wirkt sie wie eine Wärmedecke und könnte das Verklumpen des Staubes zu Planeten begünstigen.

    Pressemitteilung zu dieser Entdeckung

    Das SEEDS-Projekt