Montag, 29. April 2024

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Eine Frage der Identität
Die Diskussion um den Doppelpass

Sie kommt immer wieder, die Debatte um den Doppelpass in Deutschland. Zuletzt ausgelöst durch die Abstimmung über das Präsidialsystem in der Türkei, bei dem Hunderttausende Deutsch-Türken für das Referendum stimmten. Der Anlass vor allem für Unions-Politiker, den Doppelpass wieder anzuzweifeln - weil er schädlich sei, der Integration nicht dienlich.

Von Petra Ensminger | 08.07.2017
    Das Bild zeigt eine verschlossene Holztür auf der Großer Sitzungssaal A1.16 steht. Desweiteren hängen drei Schilder an der Tür auf denen Einbürgerungsfeier, Bitte Türe geschlossen halten (Klimaanlage) und Bitte nehmen Sie Platz bis Sie aufgerufen werden - Kostenloser Getränkeausschank zu lesen ist.
    Einbürgerungsfeier im Sitzungssaal des Kreistages in Siegburg. (Deutschlandradio / Petra Ensminger)
    Was löst eine solche Debatte bei den Menschen aus, die aus einem anderen Herkunftsland stammen, aber hier leben, arbeiten, Steuern zahlen? Warum die Doppelte Staatsangehörigkeit, warum nicht einfach die deutsche annehmen? Vor allem für die ersten Migrantengenerationen ist der Verzicht auf die ursprüngliche Staatsbürgerschaft oft gar nicht so einfach, jenseits der theoretischen Debatte offenbaren sich viele Emotionen.
    Auch ist die Mehrstaatlichkeit in Deutschland eigentlich gar nicht erwünscht, aber es gibt viele Ausnahmen. Für EU-Bürger etwa. Daher haben sich auch hier lebende Briten zuletzt verstärkt um die Einbürgerung bemüht, um die Chance auf einen Doppelpass vor dem Brexit noch schnell zu nutzen.
    Wer entscheidet sich warum für die Doppelte Staatsbürgerschaft, und wie emotional geht es jenseits der politischen Debatte zu? Warum fühlen sich vor allem auch viele Deutsch-Türken in der Sache diskriminiert, gar gekränkt? Im Wochenendjournal stellt Petra Ensminger Doppelpassbesitzer und ihre Beweggründe vor.